Inzwischen sollte es wohl jeder mitbekommen haben, dass Facebook WhatsApp aufgekauft hat. Kaum wurde es bekannt gegeben, gingen die Beschwerden schon los: “Wie Facebook kauft WhatsApp – ich benutze das nicht mehr…”, “Oh man, geht’s noch…”, blablabla. Nicht nur, dass sich fast alle beschweren, nein, sie posten das auch noch als Status auf Facebook – wo mir die Logik dahinter einfach fehlt. Ehm… ja. Okay. Gut.
Die Kosten des WhatsApp-Kaufs
Es heißt 19 Milliarden Dollar, was eine Eins, eine Neun und ganz viele Nullen sind. Sieht nämlich so aus: 19.000.000.000 wurden für WhatsApp gezahlt. Dann fangen schon die Fragen an von wegen: “Wie kann sich Facebook das leisten?” Ganz einfach, es wurden nicht 19 Mrd. gezahlt, sondern lediglich 4 Mrd. Der Rest wird in Aktien über die nächsten Jahre gezahlt, wovon wiederum 3 Mrd. in eingeschränkten Aktieneinheiten an Jan Koum, den WhatsApp-Gründer, und dessen Mitarbeiter gehen.
Instagram und Facebook
Viele wissen bis heute nicht, dass Instagram ebenfalls von Facebook aufgekauft wurde. Was hat sich bei Instagram seit dem Aufkauf durch Facebook geändert? Im Endeffekt gar nichts, einziger bewusster Unterschied ist die verbesserte Integration in Facebook. Keine Werbung in Form von Bildchen oder sonst was, nein, Instagram ist nach wie vor dasselbe. Ach halt, eine Sache fällt mir da doch noch ein: Instagram hat nämlich nach der Übernahme eine Website erhalten, auf der man die Bilder ähnlich wie in der App anschauen kann… bevor jemand fragt: Nein, da gibt’s keine Werbung.
Änderungen und Kontroverse
Gut, vielleicht ist da doch ein kleines Manko, die AGB wurden nämlich so abgeändert, dass die Bilder unter Umständen zu Werbezwecken verwendet werden können. Was meiner Meinung nach eine wirklich kleine Gegenleistung ist, wenn man bedenkt, dass man unendlich Speicherplatz für seine Fotos erhält. Von der Seite sieht das natürlich wieder niemand – und sind wir mal ganz ehrlich, niemand wird je eure Bilder kaufen wollen ;) Bei Promis sieht das wieder anders aus, denkt einfach mal drüber nach, denn das ist auch wieder ein Thema, auf das ich zu diesem Zeitpunkt nicht weiter eingehen möchte.
Spekulationen über WhatsApp
Jetzt fangen die Spekulationen natürlich wieder an, ob es Werbung geben wird oder nicht und überhaupt und sowieso. Denn am PC kann man sich problemlos gegen Werbung schützen, bei Smartphones ist es derzeit jedoch noch nicht so leicht. Geht auch, ist aber für den Durchschnittsanwender zu umständlich. Gehen wir einfach mal davon aus, dass Facebook nicht so dumm ist, sich ein Eigentor zu schießen, da sie ja wieder mehr User dazu gewinnen wollen, statt weitere zu verlieren. Wer war bisher Facebooks größter Konkurrent? Nicht etwa Google mit g+, nein, WhatsApp – es ist nichts anderes als eine SMS zu schreiben, so simpel, dass selbst Kinder und alte Leute damit umgehen können.
Der Kreislauf der Kommunikation
Viele dachten sich dann: Jeder hat ein Handy, fast jeder hat WhatsApp – wieso soll ich mir dann weiter die Scheiße in meinen Neuigkeiten auf Facebook reinziehen, wenn Kommunikation auch ohne geht?! Klar kann man das jetzt wieder so und so sehen, E-Mails schreiben und telefonieren, skypen… was auch immer. Jetzt kann es sein, dass manch einer auf die Gülle steht, mit der er täglich auf Facebook bombardiert wird.
Ein anderer wiederum hat darauf keine Lust mehr, steigt komplett auf WhatsApp um, und nun? Wie erreicht man den “Nicht-Mehr-Facebook-Anwender” ohne sich dumm und dämlich zu zahlen, vor allem wenn man sowieso schon eine Internet-Flat auf dem Handy hat? Richtig, man zieht nach und installiert auch WhatsApp und so weiter, und so weiter, und so weiter. Es ist ein ewiger Kreislauf, und es gibt so viele Gründe, wieso man weder das eine noch das andere nutzen sollte, und vielleicht gibt es ja bald die Möglichkeit, dass man von WhatsApp auf Facebook schreiben kann und umgekehrt.
Persönliche Einstellung zu Facebook
Ich für meinen Teil habe mich vor ein paar Tagen wieder bei Facebook angemeldet, stell’ aber eigentlich so gut wie niemandem Freundschaftsanfragen und hab’ mir einfach die 5 Minuten genommen, meine Neuigkeiten so einzustellen, dass ich wirklich nur noch relevante Posts sehe. Keine riesigen Pickel, die ausgedrückt werden, keine doofen Videos… nichts. Nur das, was mich wirklich interessiert.
Eigenverantwortung im Netz
Und bevor ihr wieder anfangt, mit eurem Finger auf andere zu zeigen, fragt euch doch erstmal selbst: “Was kann ich tun?” Datenspionage, NSA? Bitte, jeder ist doch selbst dafür verantwortlich, was er ins Netz stellt. Kümmert euch einfach darum, statt alles schlecht zu reden, googelt euch doch einfach mal selbst und schaut nach, auf wie vielen Websites ihr zu finden seid. Ja, auch darum habe ich mich mal gekümmert, Rundmails geschrieben, dass meine Daten gelöscht werden sollen, usw.
Und jetzt einige Zeit später, nachdem der Google-Cache wieder erneuert wurde, findet man kaum noch was von mir… nur noch so ‘nen anderen Typ mit gleichem Namen.