Depressiv zu sein bedeutet nicht zwangsläufig nur im Bett zu liegen, sich in den Schlaf zu weinen, in Selbstmitleid zu versinken oder an Selbstmord zu denken. Es ist eine Krankheit, die dir alles nimmt: deinen Lebenswillen, Dinge, die dir einst Spaß gemacht haben, öden dich nur noch an.
Kontakt zu anderen Menschen wird immer schwieriger und man kapselt sich ab, verschließt sich und möchte allein sein. Man kann seinen Gefühlen nicht mehr vertrauen, denn selbst wenn es dir in einem Moment gut geht, kannst du im nächsten wieder komplett zerstört am Boden liegen.
Depressionen nehmen dir deine Intelligenz, die Konzentration, deinen Alltag – sogar deine Tränen, weil Weinen irgendwann nicht mehr hilft. Man spürt einen inneren Schmerz, Unruhe, Unausgeglichenheit, Verzweiflung – alles auf einmal. Gefühle, die einen innerlich zerstören und für niemanden nachvollziehbar sind, der sich nicht selbst irgendwann mal in so einer Situation befunden hat.
Man fühlt sich hilflos und ist verzweifelt, sucht nach einem Ausweg… es ist ein Teufelskreis, der dich immer wieder runterzieht. Du weißt, dass du diesen Kreislauf durchbrechen musst, doch es fehlt die Kraft und nach und nach rückt ein Gedanke immer näher: “Suizid”.
Weißt dir nicht mehr zu helfen, möchtest all das beenden – dir den Gnadenstoß geben, weil du dir und anderen nicht mehr zur Last fallen möchtest.
Depressionen nehmen dir deine Freunde, zerstören deine Beziehungen, sie nehmen dir genau die Menschen, die du in solchen Momenten am meisten brauchen könntest, und am Ende stehst du wieder allein da. Allein in einer Welt aus Kummer und Schmerz.
Es ist wie eine Achterbahnfahrt: Du steigst ein, wirst fixiert und kommst nicht mehr raus, bis die Fahrt zu Ende ist. Du möchtest am liebsten schreien, doch hörst deine eigene Stimme nicht mehr.