Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Schreien bevor es wieder zu spät ist

Das Schreiben ist immer eine Art Eigentherapie. Es ermöglicht mir, meine Gedanken vom Kopf in die Finger zu übertragen, durch die Tastatur ins Netz. Wenn meine Gedanken zu chaotisch werden, mich zu sehr belasten und herunterziehen, ist es wieder an der Zeit, zu tippen. Obwohl ich gelernt habe, frei heraus zu reden, gibt es immer noch Themen, auf die ich lieber durch das Schreiben antworte.

Ein großer Nachteil dieser Schreibmethode ist jedoch, dass es ausreichend Intelligenz, Einfühlungsvermögen und Verständnis erfordert, um wirklich zu verstehen, worauf ich hinauswill.

“Wie schraubt man die Erwartungen anderen gegenüber am besten auf null?”

So ähnlich habe ich vor einigen Tagen ein Gespräch mit meiner Sozialarbeiterin begonnen. Glücklicherweise hat sie sich Zeit für mich genommen, damit ich mich mal wieder auskotzen konnte und das loswerden konnte, was mich an diesem Tag wieder einmal bedrückt hat. “Ich habe ihr gesagt, dass ich künftig schreien werde, bevor es wieder zu spät ist und ich den Depressionen verfalle”, fügte ich hinzu.

Es tat gut, eine neutrale Meinung zu hören, zu sprechen und etwas Last loszuwerden. Doch da, wo ich kurz angefangen habe, gibt es noch so viel mehr. “Ist es genau diese eine Person, oder sehnen Sie sich einfach wieder nach einer Freundin?” und “Was ist es, was Sie glücklich macht? Wieso geht es Ihnen hier besser als woanders?” Das sind zwei entscheidende Fragen, die sie mir gestellt hat und über deren Antwort ich nun schon seit einer Woche nachdenke.

Aus dem Bauch heraus

Frei aus dem Bauch heraus würde ich sagen: “Ja, es ist genau diese eine Person” und “Harmonie”. Doch eine der auffälligsten Eigenschaften von hochsensiblen Menschen ist, dass sie lange Zeit über die Vergangenheit nachdenken und immer wieder Pro und Contra abwägen. Sie durchleben das Erlebte immer und immer wieder in ihren Gedanken oder Träumen, versuchen zu verstehen und eine akzeptable Antwort zu finden. Doch selbst wenn sie eine Antwort gefunden haben, steht am Ende immer noch das “Wieso?”.

Es dauert seine Zeit, und es wird noch eine Weile dauern, bis ich verstehe und akzeptiere. Das Verstehen ist dabei das geringere Problem, und ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Akzeptanz. Oft habe ich versucht, mit einer “Leck-Mich-Am-Arsch-Haltung” durch die Welt zu gehen, doch ich bin viel zu geradlinig und halte zu sehr an meinen Prinzipien fest, um Dinge einfach so hinzunehmen.

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