Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Der Weg ist das Ziel

Dummer Spruch, oder? “Der Weg ist das Ziel…” Hm, hat jeder schon mal gehört und je nach Lebenslage entsprechend aufgenommen. Bisher war es für mich immer so, dass ich mir dachte: “Der kürzeste Weg führt schnell ans Ziel.” Das Problem dabei ist einfach, dass man Baustellen und Umleitungen nicht berücksichtigt und so öfter zum Stillstand kommt, als einem eigentlich lieb ist.

Wenn man in so einer Situation noch in einer melancholischen Phase hängt, wird daraus ganz schnell: “Scheiß auf den Weg…” und “Vergiss das Ziel.” Ich bin darüber hinaus auch immer der Meinung, dass nichts ohne Grund geschieht.

Vergangene Woche zum Beispiel ging es mir an einem Tag so beschissen, dass ich das Gefühl hatte, ich würde jede Sekunde umkippen. Ich hatte nicht mal mehr die Kraft, nach Hause zu laufen, was ich sonst eigentlich immer tue.

War dann beim Arzt, der mich krankschreiben wollte, worauf ich aber verzichtet habe. Bluthochdruck hat er gemeint, alles recht grenzwertig – aber ich sei in einem guten Alter, um daran noch etwas zu ändern. Kurzum habe ich ein Gerät zum Messen bekommen, soll es im Auge behalten und etwas am Leben ändern.

Zur Begrüßung meinte er: “Ach, ich dachte, Sie seien schon in Karlsruhe…” Ja, dachte ich auch. Aber wie schon gesagt: Nichts geschieht ohne Grund. Und ich meine, ich wäre auch ziemlich blöd, wenn ich den Führerschein, für den ich quasi nichts zahlen muss, nicht mitnehmen würde.

Aber zurück zum Thema:

Der Weg ist das Ziel… Ja, stimmt schon. Wir haben derzeit einen Dozenten, der recht viel redet und auch sehr viel von sich erzählt. Inzwischen kennen wir einen Großteil seiner Lebensgeschichte. Und während andere davon genervt sind, ist das, was er erlebt hat, für mich ein Stück weit motivierend. Es ist noch nicht das Ende, im Gegenteil.

Toll fand ich auch, dass er in einer der Pausen zu mir und einem Kumpel gekommen ist, um uns zu fragen, wie der Unterricht für die Schnelleren sei. In dem Moment war ich ein Stück weit erleichtert, da ich nicht mit den Idioten über einen Kamm geschert werden möchte.

Ich meine, klar, sitzen wir alle in einem Boot. Und wenn man es sich leicht macht, könnte man einfach einen Stempel draufpacken und das Thema abschließen. Aber ich will damit nicht sagen, dass ich etwas Besseres bin im Vergleich zu den anderen, denn schließlich habe ich auch meine Gründe, wieso ich da bin… Dennoch kann man einen Langzeitarbeitslosen 50-Jährigen nicht mit mir vergleichen, oder umgekehrt.

Viele haben in ihrem Leben sogar noch nie gearbeitet, was hinsichtlich des Alters echt traurig ist. Ich meine, ich könnte morgen wieder mit Arbeiten anfangen, aber was bringt mir das? Wenn ich morgen anfangen wollen würde, würde das sicher auf Zeitarbeit hinauslaufen, was wiederum bedeutet, dass die letzten zwei Jahre total für den Arsch waren.

Ich bin jetzt 30, muss voraussichtlich noch rund 40 Jahre arbeiten, und das ist länger, als ich alt bin… Wenn man jetzt noch Schule, Bund und Co. abzieht, komme ich auf keine Ahnung… rund 7 Arbeitsjahre… Also, es ist echt nicht so, dass ich noch nie etwas getan hätte.

Worauf ich hinaus möchte, ist eben besagte Überschrift: Der Weg ist das Ziel – und ich muss für mich den Weg finden, der mich in meinem Tempo an mein persönliches Ziel bringt. Und ich bin schon froh, dass ich inzwischen wieder ein Ziel für mich habe.

Also, ein Schritt nach dem anderen… wird schon alles.

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