Bezugnehmend auf meinen letzten Beitrag möchte ich direkt hier weiterschreiben. Ich möchte vermeiden, dass der vorherige Beitrag endlos wird und das eigentliche Thema noch weiter verfehlt wird. Egal.
Chancen… ja. Wie bereits erwähnt, gebe ich jedem eine zweite oder dritte Chance. Das ist etwas, von dem ich mich dringend abgewöhnen muss. Aber ich bin eben ein hoffnungsloser Romantiker, und es fällt mir unglaublich schwer, diese Eigenschaft abzulegen.
Immer wieder denke ich, dass am Ende alles gut wird. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende. Obwohl dieser Gedanke mir vor vielen Jahren das Leben gerettet hat, ist es vielleicht an der Zeit, umzudenken. Ehrlich gesagt, fürchte ich mich zu sehr davor, etwas zu verlieren, was wahrscheinlich nie eintreten wird, anstatt den Schmerz kurz hinzunehmen und weiterzuleben.
Für mich gibt es nichts Schlimmeres als seelischen Schmerz, und dennoch nehme ich ihn immer wieder bereitwillig in Kauf. Ziemlich dumm, wenn man darüber nachdenkt. Vielleicht hat sich jemand schon mal einen Arm oder ein Bein gebrochen, und das tut weh. Man muss dann mindestens einen Monat mit den Konsequenzen leben: Bewegungseinschränkungen, Abhängigkeit von anderen und diese eine, dumme, juckende Stelle, die man einfach nicht erreichen kann.
Ich denke, ihr stimmt mir alle zu, dass niemand freiwillig sagt: “Wow, das war toll, das mache ich gleich nochmal.” Nun ja… ich bin da eine Ausnahme… Herz gebrochen: Wow, gleich nochmal.
Total hohl, obwohl ich es besser weiß. Wie gesagt, ich habe mehr Angst davor, etwas zu verlieren, was nie eintreten wird…
Chancen sind nicht immer gut. Es gibt immer Gründe, warum etwas nicht funktioniert. Das erste Mal habe ich mir den Arm gebrochen, als ich auf der geölten Bowlingbahn ausgerutscht bin. Würde ich es noch einmal tun? Nein.
Wer weiß, vielleicht stehe ich einfach darauf, mir selbst Schmerzen zuzufügen. Und auch wenn mir das jetzt hier nicht weiterhilft, vielleicht kann jemand anders daraus lernen.
