Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Man liebt nur drei Mal

Vergangene Nacht unterhielt ich mich seit Längerem einmal wieder mit einem Kumpel. Bisher habe ich das Gespräch aufgeschoben, weil ich wusste, dass das Thema meiner letzten Trennung zur Sprache kommt. Ich wollte es nicht, konnte es nicht… wie auch immer und ehrlich gesagt war ich auch ein Stück weit der Meinung, dass er mich gegebenenfalls sogar in die Richtung drängen wird.

Es war gar nicht so oder zumindest nicht ganz so offensichtlich. Er schrieb mich nach dem Motto: “Ich hab meine Alte jetzt auch rausgeschmissen” an, und kurz darauf klingelte das “Telefon”. Vier Stunden und ein paar Bier später hatten wir viele Themen abgehakt. Der Schwerpunkt lag auf Frauen, Beziehungen, Sex und Liebe.

Männer, wenn sie betrunken sind… hm. Ja, ich war wirklich nach dem ersten Bier schon recht angedüdelt da ich derzeit auf Schmerztabletten hänge und die bekanntermaßen die Wirkung von Alkohol verstärken.

Ich gehöre zu den Typ Menschen, die sich schnell eine Meinung über andere bilden, damit direkt zu 99% 100% richtig liegen und auch nur schwer von der Meinung abzubringen sind. In meinem Leben gibt es nicht sehr viele Menschen, die ich als Freunde bezeichnen würde, er gehört allerdings dazu und dass, obwohl wir uns bisher noch nie persönlich gesehen haben.

Tut mir leid, ich schweife schon wieder ab, möchte nur verdeutlichen, dass er zu den Wenigen gehört, die mir wichtig sind.

Wir haben uns also unterhalten darüber, wieso wir uns getrennt haben, wie die Zukunft aussieht. Irgendwann wollte er wissen, ob ich schon was Neues am Start hätte… es war ziemlich schnell klar, dass wir beide nicht zu denen gehören, die sich direkt wieder in eine Beziehung stürzen. Ich erklärte ihm unter anderem auch, dass ich nicht mehr gewillt bin, eine Bindung einzugehen, weil die daraus entstehende Enttäuschung die paar positiven Momente überwiegt oder das zumindest bisher immer so war.

Wir haben weiter gesprochen, darüber, dass er jemanden hätte, allerdings abgeschreckt vom Kind ist – ich verstehe das, schließlich war ich auch immer der Meinung, dass ich (wenn überhaupt) selbst welche mach’, anstatt die von jemand anderem zu übernehmen. Mein Vergleich ist immer der, dass ich auch keinen Spielstand von jemand anderem weiter spiele, sondern, wenn ich etwas zocken möchte, dann von Anfang an.

Wie gesagt, ich verstehe das voll und ganz, riet ihm aber tatsächlich davon ab, seine Entscheidung nur vom Kind abhängig zu machen, sofern alles andere passt. Schließlich hatte ich selbst schon so eine Situation und wollte die Mitverantwortung für ihr Kind nicht übernehmen – heute gehört diese Entscheidung zu den wenigen Dingen, die ich in meinem Leben bereue. Scheiße.

Es ging ums Thema Informationsaustausch und wie wichtig offene und ehrliche Kommunikation in einer Beziehung ist – wir waren uns beide schnell einig, dass das das Hauptding überhaupt ist – auch hier kann ich wieder aus Erfahrung sprechen: Einmal war ich der, der nicht geredet hat, das andere Mal mein Gegenüber. Und wieder… scheiße, wenn man nicht miteinander spricht, egal um was es geht… Finanzen, sexuelle Vorlieben, Probleme (die Reihenfolge soll jetzt nichts bedeuten), wohin soll das Ganze dann überhaupt führen?

Uff. Kommunikation… fehlende Kommunikation… hat schon so viel kaputt gemacht. Meine erste große Liebe… hm… es tut mir so leid, heute noch oder eben jetzt erst recht, weil ich letztes Jahr erleben durfte, wie es ist, wenn der Partner nicht spricht und ich war damals keinen Scheißdreck besser… egal, ich darf nicht drüber nachdenken und ehrlich gesagt ist es auch gar nicht das Thema.

Das Thema ist, dass man nur drei Mal liebt.

Wie komme ich darauf? Nun. So wie ich ihm abriet, seine Entscheidung vom Kind abhängig zu machen, riet er mir davon ab, mich grundsätzlich zu verschließen. Ich musste dabei an meine Beste denken, denn sie hat mir dasselbe gesagt. Beide sind der Meinung, dass es für jeden da draußen das perfekte Gegenstück gibt, “zu jedem Topf den passenden Deckel”, wie man so schön sagt.

Er gab mir noch den Ratschlag, im Vorfeld genauer abzuwägen und Dinge zu klären, bevor ich mich wieder in eine Beziehung stürze, sagte ich soll nicht gleich mit der Alten in die Kiste springen und daraus eine “Beziehung” entwickeln. Ich hielt meine Hand fragend in die Luft, was er natürlich nicht sehen konnte und dachte mir, dass ich nie etwas in die Richtung verlauten ließ. Musste anschließend grinsen, weil ich mich selbst hinterfragen musste, ob ich tatsächlich so wirke und sind wir mal ehrlich… bisher war es fast immer so… was mich jetzt irgendwie auf ein anderes Problem bringt, aber darauf möchte ich hier nicht eingehen.

Also drei Mal…

Ich nahm mir seine Worte zu Herzen, googlete tatsächlich ein wenig und bin irgendwann über einen Beitrag mit demselben Titel wie diesen hier gestoßen. Auch wenn ich den Artikel nicht las, so machte ich mir doch meine Gedanken und interpretierte die Aussage für mich selbst.

Man liebt nur drei Mal… meiner Meinung nach ist es so, dass man nur einmal naiv genug ist, wirklich aufrichtig zu lieben. Nur einmal ist man so dumm und lässt sich vollständig auf eine Beziehung ein, und alles, was danach kommt, ist dann nur noch ein billiger Abklatsch dessen, was einmal war oder hätte sein können. Nichtsdestotrotz setzte ich mich mit der Aussage auseinander und bezog es auf mein Leben.

Als ich anfing, diesen Blogbeitrag zu schreiben, war ich noch der Meinung, dass ich meine drei Mal schon verbraucht hätte, doch mit dem letzten Satz ist mir klar geworden, dass es tatsächlich nicht so ist… vielleicht wünschte ich es mir zwei Mal, aber nur, weil man sich etwas wünscht, heißt es noch lange nicht, dass es so ist oder wird.

Hm. Es gab diese eine, zur Anderen sagte ich: “Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.” und bei der Letzte hätte ich es mir einfach nur gewünscht… ich habe es so gehofft, doch das war es einfach nicht.

Im Moment geht es mir gut so wie es ist. Ich habe Menschen in meinem Leben, auf die ich mich voll und ganz verlassen kann, die für mich da sind, wo ich mitten in der Nacht anrufen oder besoffen vor der Tür stehen kann und nicht abgewiesen werde. Es gibt auch jemanden, mit dem ich schon mehr “Pärchenmomente” hatte, als in meinen letzten Beziehungen – also beschweren brauche ich mich nun wirklich nicht.

Vielleicht habe ich auch einfach nur Angst, dass die beiden recht haben könnten und ich tatsächlich etwas verpassen könnte, wenn ich mich so komplett verschließe und an und für sich bin ich dafür auch gar nicht mehr der Typ, im Gegenteil. Keine Freude ohne Kummer – nicht wahr?

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