“Wenn man nur nachts oder abends an eine Person denkt, war einem diese Person nie wirklich wichtig.”, konnte ich vor einer ganzen Weile mal irgendwo lesen. Im ersten Moment hat das Sinn ergeben, aber jetzt, wo ich mich selbst in dieser Situation befinde, tut es das nicht mehr.
Die A95 als Therapieansatz
Wieso? Na ja, es ist ganz einfach: Tagsüber bin ich abgelenkt – gerade jetzt mit dem neuen Mini, Arbeit usw. sprich ich komme gar nicht dazu, großartig nachzudenken. Unabhängig davon konnte ich vor knapp 2 Jahren eine neue Therapie für mich selbst entwickeln: A95.
Die A95 ist die Autobahn zwischen München und Garmisch, und immer, wenn ich wieder gestresst war oder nicht schlafen konnte, bin ich ein bisschen über die Autobahn gebrettert. 200 auf der freien Autobahn ist eben doch wahnsinnig entspannend, allerdings ist das momentan in Kombination mit den aktuellen Spritpreisen nicht gerade der günstigste Therapieansatz. Mal ganz davon abgesehen, dass mein R50 genau genommen eh nicht verkehrssicher ist, sprich, es fällt sowieso flach, weil wegen is nich.
Die Unsicherheit bis zur Zulassung des R53
Klar, ich mein, es muss jetzt nicht 200 auf der Autobahn sein, mit 100 um den Starnberger See würde ja auch reichen. Aber ja, keine Ahnung… irgendwie reizt es mich gerade nicht. Ich hoffe, dass sich das mit der Zulassung des R53 wieder legt.
Unsicherheit und Schlafprobleme
Was mache ich bis dahin? Keine Ahnung. Wach bleiben? Aktuell ist meine Mutter zu Besuch und ich habe ihr mein Bett überlassen, was bedeutet, dass für mich das Sofa im Wintergarten bleibt. Eigentlich ganz bequem, aber irgendwie kann ich da nicht mehr schlafen und ich weiß nicht warum.
Die Belastung durch verschiedene Faktoren
Ich könnte jetzt spekulieren und sagen, dass es an diversen Ereignissen liegt, die auf dem Sofa vorgefallen sind oder so – doch ich glaube, das ist es nicht einmal.
Es ist alles gerade zu viel.
Autos, Weiber, Arbeit… alles gerade etwas doof.
Die Suche nach Gewissheit
Oh… ich konnte den Vorbesitzer meines neuen Minis ausfindig machen, hoffe nur, dass er mir antwortet – denn nichts ist schlimmer, als Ungewissheit.
Erschwerend kommt dazu, dass meine Mutter gerade zu Besuch ist, wie ich ja schon geschrieben habe. Sie kann wahnsinnig anstrengend sein und meine Nerven liegen ja sowieso schon blank. Dann wühlt sie immer wieder die Vergangenheit auf, was überwiegend negativ ist.
Der Kampf gegen negative Denkmuster
Wobei, sie hat mir Fotos vom Tag der Zulassung meines R50 gezeigt: “Schau mal Eric, wie glücklich du da bist!” – ja klar, das war ich, bin ich immer noch und werde es auch wieder sein.
Es ist egal, wie scheiße gerade alles ist, den Glauben an eine bessere Zukunft habe ich bisher nie verloren… und das, obwohl es echt viel Kraft kostet, diesen Glauben aufrecht zu erhalten, aber hey:
Aufgeben ist leicht…
Die Bedeutung von Geld und Selbstwertgefühl
Geld macht nicht glücklich, beruhigt aber enorm. Hm. Wenn ich jetzt Rücklagen hätte von (was weiß ich) 10.000 Euro oder so, würde es mir besser gehen, weil ich eventuelle Reparaturen am R53 ohne nachzudenken zahlen könnte…
… oh ich merke es gerade selbst: Ich denke Dinge kaputt, ohne Gewissheit zu haben. Ich weiß ja gar nicht mal, ob ich irgendetwas reparieren muss, abgesehen von den Sachen, die mir bereits bekannt sind. Also was ist das Problem?
Selbstakzeptanz
Komischerweise gönnt mir jeder, dass ich mit dem Auto einen Glücksgriff gemacht habe – wieso gönne ich mir das selbst nicht? Wieso bin ich der Meinung, dass ich es nicht verdient hätte und irgendwo ein Haken sein muss?
Es kann alles GUT sein – ist ja jetzt nicht so, dass mein Karmakonto irgendwo im Minus liegen würde. Im Gegenteil. Gerade im letzten Jahr habe ich so viel für andere getan, ohne eine Gegenleistung zu erwarten – also wieso soll ich nicht auch einfach mal Glück haben.
Wie gesagt: Jeder gönnt es mir glücklich zu sein, nur ich selbst nicht – wie blöd kann man denn sein? Wie dumm kann man sein?
SEI GLÜCKLICH VERDAMMT!
Gott, Routinen und Denkmuster abzulegen ist schwer. Ich arbeite dran und vielleicht ist das jetzt gerade der Moment oder die Situation, in der ich positiv überrascht werde und es mir selbst endlich zugestehe, glücklich zu sein.
Wir werden sehen…