Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Alles super

Ich sei gut darin, meine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, hat mir eine Freundin schon mehr Mals gesagt. Und sie hat recht – wie in so vielem. Sie bezog sich dabei darauf, dass ich meine eigenen Interessen ganz gut vertreten und durchsetzen kann.

Das leugne ich nicht, im Gegenteil, ich bin wirklich gut darin, meine eigenen Interessen zu vertreten. Die Krux an der Sache ist, dass es oft recht lange dauert, bis ich weiß, was ich will. Ich bin wankelmütig, was zu Impulsivität und unüberlegten Handeln auf der einen Seite führt, gleichzeitig denke ich vieles kaputt und stehe mir dadurch selbst im Weg.

Ergibt nicht wirklich Sinn, oder?

Good Vibes

Seit ein paar Wochen flirte ich mit einem Mädel an der Tankstelle. Sie wurde immer offensiver, sodass ich sogar merken konnte, dass sie auf mich steht. Das muss ich betonen, weil ich das in der Regel gar nicht merke.

Es fühlte sich gut an, denn gerade nach einer Trennung ist es schön, wenn man seinen Wert etwas prüfen kann und Bestätigung erhält. Ich fühlte mich oft allein in letzter Zeit, deswegen kam mir ihre Offensive ganz gelegen.

Gerade abends nach der Arbeit, wenn niemand mehr da ist und ich in meine Wohnung komme, ist es oft schwierig für mich. Bin ich allein und habe nichts zu tun, fange ich an zu denken und das ist in meinem Fall eher schlecht. Jedes Mal, wenn ich merkte, dass es gerade wieder doof wird, bin ich zur Tankstelle gelaufen.

Ich verbrachte dann ein paar Stunden dort, wir unterhielten uns, kamen uns etwas näher, weil wir uns Dinge anvertrauten, die man einem Fremden normalerweise nicht erzählen würde.

Wir konzentrierten uns auf die negativen Dinge, stellten fest, dass wir beide total am Arsch sind und lachten viel.

Nach ein paar Wochen ging ich zu ihr und gab ihr meine Nummer. Ich schaute sie an: “An deiner Stelle würde ich die Finger von mir lassen!” und fuhr nach Hause.

Es vergingen tatsächlich einige Tage, bis sie mir über WhatsApp Kusssmilies schickte. Wirklich viel geschrieben haben wir bisher gar nicht, da ich sowieso fast jeden Tag an der Tanke bin.

Einige Zeit später teilte sie mir mit, dass sie aus mir nicht schlau wird und ich wollte wissen, was sie damit meint.

“Na ja, du weißt schon…”
“Es ist ganz einfach, ich mag dich, du magst mich und wenn es mir scheiße geht, komme ich zu dir, hol mir meine Good Vibes ab und geh wieder nach Hause.

Tankstelle

Ich ging noch weiter ins Detail, weil ich nicht wollte, dass sie irgendeinen falschen Eindruck gewinnt. Es ist irgendwie entspannend, in der ARAL zu sitzen und die Menschen zu beobachten, die ein und aus gehen. In eine Tankstelle kommen Leute in erster Linie, um Sprit zu holen, damit meine ich jetzt nicht nur fürs Auto. Es ist einfach wie HARTZ-4-Fernsehen, wenn du dort eine Weile sitzt, merkst du, dass dein Leben gar nicht so beschissen ist. Darüber hinaus verstehen wir uns auch super, geben uns gegenseitig ein gutes Gefühl und versüßen uns ein bisschen den Tag.

Bei uns läuft nichts. Hier und da ein Küsschen, sexuelle Anspielungen und etwas Körperkontakt. Mehr nicht.

Neuer Nebenjob

Ich war wieder in der ARAL und bemerkte ein Schild an der Tür: “Aushilfe gesucht.” und ging zur Kasse: “Freundlich, flexibel und hilfsbereit? Das bist du doch gar nicht.” – Ende vom Lied ist, dass ich jetzt einen neuen Nebenjob habe.

Ich in der ARAL
Ich in der ARAL

Geht nicht ums Geld

Wie schon in der Einleitung geschrieben, kann ich meine Interessen vertreten. Mir geht es bei dem Job nicht um das Geld, sondern eher um das gute Gefühl. Es ist gerade stimmig, alles ist super und passt. In den letzten Tagen haben sich neue Perspektiven aufgetan, meine Zukunft wird genial. Ich muss mich im Moment um gar nichts sorgen, außer vielleicht um meinen MINI.

Das Schönste an der ganzen Geschichte ist, dass ich am Tag, bevor ich zur Einarbeitung gekommen wieder in der Tankstelle war. Es war wenig los und wir hatten Zeit, uns zu unterhalten. Sie schaute mich an und ihre Augen strahlten so wie jedes Mal, wenn ich da bin:

“Weißt du Eric, ich finde das echt gut, was wir haben…”
“Meine Worte.”
“… und wir sollten es dabei belassen …”
“… weil es sonst echt scheiße wird, da wir beide total kaputt sind.”

Oft wird einem das gesagt, was der andere hören will, aber in den Fall war es ehrlich und ich war so erleichtert.

ARAL – Alles Super.

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