Kennst du das, du triffst eine Entscheidung, entschließt dich einen bestimmten Weg zu gehen und dann kommt alles anders?
Für alle, die meinen Blog nicht regelmäßig lesen, muss ich jetzt etwas ausholen:
Der Entschluss
Irgendwann im vergangenen Jahr traf ich für mich die Entscheidung, dass es so wie es aktuell läuft, nicht weitergehen kann. Zu dem Zeitpunkt arbeite ich noch bei der deutschen Post, es war eine Tätigkeit, die ich vor bald 5 Jahren aufgenommen habe, weil ich gemerkt habe, dass ich gern mein eigener Chef sein möchte. Ich wollte eine Mischung aus drinnen und draußen arbeiten und bin damit auch ganz gut gefahren. Mir hat niemand auf die Finger geschaut, ich konnte mein Ding machen. Mit Kunden reden und wurde wertgeschätzt. Über die Corona-Zeit hinweg wandelte sich das. Alles wurde selbstverständlich und die Menschen stumpften ab.
Was ich genau damit meine, schrieb ich bereits in folgendem Beitrag: Zusteller – die leisen Verlierer der Pandemie
Ich hatte immer weniger Freude daran arbeiten zu gehen. Die Tage wurden länger und meine Freizeit blieb größtenteils auf der Strecke. Meine Motivation verschwand und ich hatte immer weniger Lust morgens aufzustehen.
Man hat mir angemerkt, dass ich schon lange innerlich gekündigt hatte und ja, ich war bereits dabei mir einen anderen Job zu suchen.
Wechsel
Ich ging Alternativen durch und überlegte mir, welcher Job der Tätigkeit bei der Post in etwa gleich kommt. Mir war klar, dass es irgendetwas sein musste, wo ich viel unterwegs und am besten für mich allein bin. Ich registrierte mich auf driverhero.de – einer Website für Fahrerjobs.
Im Gegensatz zum normalen Bewerbungsprozess bewirbt man sich dort nicht bei den Unternehmen, sondern die Unternehmen bewerben sich bei dir.
Als Fahrer oder ganz allgemein in der Logistik findet man immer Arbeit und es wird über die Jahre auch mehr werden.
Nach ein paar Wochen meldete sich Isarland bei mir, ein kleineres lokales Unternehmen, dass Kunden mit frischen Ökoprodukten versorgt.
Man nahm sich Zeit für neue Bewerber, das ganze Unternehmen wurde mir gezeigt und mein Augenmerk lag damals mehr auf den Mitarbeitern als auf der Tätigkeit selbst. Von A nach B fahren, Leute beliefern – ich habe die vergangenen Jahre nichts anderes gemacht und das kann auch jeder Idiot, weshalb der Job auch so scheiße bezahlt ist.
Ich hatte Bock, ich hatte wirklich Bock. Etwas Neues, frischer Wind, neue Leute – es war einfach Zeit für einen Tapetenwechsel, also dauerte es nicht lange bis ich den Arbeitsvertrag unterschrieb und bei der Post kündigte.
Frischer Wind
Mit dem Wechsel in das neue Unternehmen nahm ich mir vor, persönliches komplett raus zu lassen. Ich wollte nur meine Arbeit machen und keine großartigen zwischenmenschlichen Beziehungen mit meinen Kollegen aufbauen.
Wer jetzt schon weiß, wie die Geschichte ausgegangen ist, wird heute genau so lachen wie ich.
Was ich mach und was ich wollte, sind halt zweierlei, wie ein Kumpel hier schon ganz gut in Worte gefasst hat:
Planung
Zum Jahreswechsel zog ich einen Strich und setzte mir klare Ziele für das neue Unternehmen:
- Keine persönlichen Bindungen mehr, da das früher oder später ausgenutzt wird.
- Arbeit ist Arbeit, Privat ist Privat.
- Nur noch das Nötigste, sonst nichts darüber hinaus.
Als ich zur Post gegangen bin, war ich erleichtert, da ich einen Chef und einen Vorgesetzten hatte. Es waren überwiegend Männer, mit denen ich zu tun hatte, und so konnte ich gar nicht erst Gefahr laufen, wieder meine Chefin zu vögeln. Wieder, weil das eben schon mal passiert ist… weil es schon zwei Mal passiert ist.
Das erste Mal war echt ekelhaft, sie wollte mehr, ich aber nicht und so wurde sie halt richtig dumm. So dumm, dass ich irgendwann meine Personalkarte nahm und sie ihr mit den Worten: “Ach fick dich doch…” ins Gesicht schmiss.
Ich kündigte und brach den Kontakt ab. Das Problem war dann nur, dass sie anfing, ihren Frust an meinen Freunden, die noch in der Firma gearbeiten haben, abzulassen.
Klar, ich war nicht mehr greifbar und irgendwie wollte sie mir eins auswischen. Kürzen wir es ab, das Ende der Geschichte ist, dass sie ihren Job, ihre “Freunde” und ihre Wohnung verlor, nachdem ich etwas nachgeholfen hatte und ich meinen Frieden finden konnte.
Die Andere
Beim zweiten Mal war es anders und mit die schönste Zeit in meinem Leben und das, obwohl ich wirklich am Tiefpunkt war.
Ich hatte über ein halbes Jahr weg eine Affäre mit einer verheiraten Frau, die mir vorgesetzt war. Wir hatten viele schöne Stunden zusammen und es gab schlichtweg nichts Negatives.
Es war alles super, bis zu dem Punkt, wo sie mir mitteilte, dass sie sich scheiden lassen möchte und auch mehr von mir will. Wow. Man soll nichts bereuen, allerdings ärgert es mich, dass ich damals abgeblockt habe. Ist nicht weiter tragisch, also inzwischen, weil wir nach wie vor gelegentlich Kontakt haben. Vergangenes Jahr trafen wir uns sogar kurz und es fühlte sich beiderseits so an, als wäre kein einziger Tag vergangen und das, obwohl es inzwischen schon fast 6 Jahr her ist.
Diesmal sollte es anders werden
Ich wechselte im vergangenen Februar zu Isarland. War wieder beruhigt, dass meine Vorgesetzten nur Männer waren und dann kam es abermals anders.
Nach ca. zwei Wochen wurde ein Mädel als Stellvertretung für meinen Vorgesetzten eingestellt. Damals wurden wir zusammengerufen, es gab noch Maskenpflicht, sodass ich nur ihre Augen sehen konnte, und ich fing an, innerlich zu schreien: “Scheeeeeeeiiiiiiiiiiisssssssssseeeeeeeee!”
Im ersten Moment, als ich sie gesehen habe, wusste ich, dass es wieder scheiße wird. Und wenn ich jetzt daran denke, fehlen wir eigentlich immer noch die Worte.
Ich hatte mir vorgenommen, nach mir zu schauen, meinen Weg zu gehen, mich um mich zu kümmern und dann kommt sie daher. Bah.
Wochenlang gelang es mir ihr aus dem Weg zu gehen. ch ging meiner Arbeit nach, außer hallo und tschüß kam nichts von mir und ja. Es war dann irgendwann anders. Eines Tages lief ich an ihr vorbei, sie lobte ein Instagram-Reel von mir und ich beachtete es zunächst gar nicht.
Ich lief unbeachtet weiter und dachte mir währenddessen: “Nein… nein… NEIN! NEIN ERIC! NEIN!”, drehte um, ging schnurstracks auf sie zu und verwickelte sie in ein kurzes Gespräch.
Und genau das war der Anfang vom Ende. Ich fing an, Witze bei Freunden zu machen. Suchte immer wieder den Kontakt auf Arbeit. Nahm irgendwann einen Kumpel zum Schnuppertag mit und sagte ihm vorher, dass er wohl heute ein Mädel kennenlernt und mir seine Meinung zu ihr sagen soll.
Ich würde sie ficken
“Ich würde sie ficken…” das war seine Aussage und wenig später habe ich das dann getan.
Es war wahnsinnig berauschend, ging alles superschnell (siehe Beitrag). So schnell, wie es anfing, ging es auch wieder zu Ende. Uff. Jetzt gerade hoffe ich, dass mein Kumpel sie nicht wirklich fickt. Wäre auch nicht das erste Mal dieses Jahr, dass ich mich in jemandem getäuscht hätte.
Fortsetzung folgt…
An dieser Stelle lass ich es jetzt erst mal so stehen und werde die Fortsetzung in den kommenden Tagen schreiben und hier verlinken.