Samstagabend, 19:15 Uhr. Ich sitze auf dem Sofa, Netflix läuft, die Beine hochgelegt, und vor mir steht: nichts. Kein Snack, kein Teller, kein „ich gönn mir noch schnell was“. Nur ein Glas Wasser und das Bewusstsein: Ich habe seit über 49 Stunden nichts gegessen. Und das spüre ich – im besten Sinne.
Offiziell gestartet hab ich mein Fasten am Freitag um 13:00 Uhr. Inoffiziell aber… war meine letzte Mahlzeit schon am Donnerstag gegen 18:15 Uhr. Und das macht diesen Moment heute noch ein kleines bisschen besonderer. Ich bin nicht aus Versehen reingerutscht. Ich hab’s bewusst so gemacht. Und ich halte durch – bislang überraschend gut.
Brühe, Zimt und eine Prise Selbstüberlistung
Ich hab’s mir nicht unnötig schwer gemacht – aber auch nicht schöngetrunken. Stattdessen hab ich mich vorbereitet:
Eine selbstgemachte Brühe für die harten Momente. Kräuterwasser mit Zimt (kleiner Geheimtipp – schmeckt wie flüssiger Trost).
Morgen wird spannend – 8 Stunden auf Achse
Am Sonntag steht ein Roadtrip an. Ich fahre mit dem Schlepper los, um ein Auto abzuholen. 4 Stunden hin, 4 zurück. Kein Croissant am Rastplatz, kein Energy-Drink, kein „Ich brauch was für die Konzentration“. Nur ich, mein Fokus – und hoffentlich ein paar gute Podcasts.
3 Liter Wasser mit Gurken und Zitrone, Minze und Rosmarin, nicht zum Essen, aber für den Geschmack. Das Ganze zieht jetzt noch über Nacht durch und intensiviert den Geschmack für morgen.
Das wird die erste richtige Feuerprobe. Körperlich, mental, vielleicht auch emotional. Nicht weil ich nicht fahren kann – sondern weil ich nicht essen werde. Und das auf einer Strecke, auf der früher immer irgendwas dabei war. Diesmal: nicht.
Was ich schon jetzt gelernt habe?
Fasten ist nicht nur körperlich – es ist mental. Du wirst ehrlich. Zu dir selbst. Du merkst plötzlich, wie oft du isst, ohne Hunger. Wie oft du einfach was brauchst – irgendwas. Und wie befreiend es ist, wenn du lernst, dass du es nicht brauchst. Nicht sofort. Nicht immer. Vielleicht sogar gar nicht.
Mein Ziel nach dem Fasten ist es, genau da weiterzumachen:
Tagsüber essen, abends Pause. Keine Snacks auf dem Sofa, kein „weil’s gerade so schön ist“. Einfach mal Ruhe lassen. Im Bauch. Im Kopf.
Fazit nach rund 49 Stunden:
Ich bin wach, klar – und ganz schön stolz. Ich weiß, es wird noch Momente geben, die wehtun. Aber ich weiß auch: Ich kann das.
Ich hab schon angefangen, bevor es offiziell losging – und ich bin nicht mal schwach geworden. Nicht, weil ich ein Held bin. Sondern weil ich endlich nicht mehr gegen mich arbeite, sondern für mich.