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Google Spy(s)? Datenschutz im Internet und die Idiotie jedes Einzelnen

Privatsphäre und Datenschutz im Internet verhalten sich in etwa so wie ein Ehegelöbnis bei einer Hochzeit. Jetzt magst du vielleicht denken: “Hä, der Vergleich hängt.” – Quatsch. Offensichtlich hast du noch nicht so viele Beiträge von mir gelesen.

Es ist ganz einfach. Man kann zwar etwas aufsagen oder nachblabbern, aber wenn man es nicht ernst meint, darf man sich auch nicht beschweren. Natürlich sind die Daten nicht sicher, wenn man sich nicht entsprechend darum kümmert. Diverse Websites wie Google, Facebook und Co. bauen zum Teil auch darauf, dass die Nutzer zu faul sind, ihre Konten richtig einzustellen. Klar, ein Klick hier, ein Klick da – “Uh, ich bin registriert und die ganze Welt kann drauf zugreifen.”

Da geht dann das Geheule los: “Facebook verkauft meine Daten! Heul, heul, heul”, “Google weiß besser über mich Bescheid als meine Familie… blablabla.” Ja, schon recht. Ich meine, es ist immer leichter, anderen die Schuld zuzuweisen, als sich selbst mal an die Nase zu fassen. Bei Facebook zum Beispiel dauert es keine zwei Minuten, sein Konto einzuschränken.

Bei Google ist das nicht anders. Das ist das Gleiche wie wenn man bei der Hochzeit hoch und heilig gelobt, immer treu und aufrichtig zu sein, und am nächsten Tag mit der Schwester seiner Ehefrau im Bett liegt. “Och, ähm ja, das war halt irgendwie öh.” Es ist doch jedem seine eigene Entscheidung, was man ins Netz stellt und was nicht. Doch das bezieht sich ja nicht nur auf das Internet. Ich kann genauso gut meinem Kumpel meine Geheimzahl sagen, damit angeben, wie viel Geld ich habe, und meine Kontokarte irgendwo unbeaufsichtigt in seiner Nähe liegen lassen. Was denkst du denn, wie lange es dauert, bis das Konto leergeräumt ist?

Worauf ich hinaus will ist, dass man sich nicht aufgrund seiner eigenen Dummheit über solche Dinge beschweren kann. Klingt logisch, oder?

Vor- und Nachteile

Alles hat Vor- und Nachteile, doch letztendlich liegt es in der eigenen Verantwortung, richtig damit umzugehen. Google Chrome, der schnellste Browser der Welt – so sagt man, und meiner Erfahrung nach ist das auch so. Inzwischen kann man sich dort mit seinem Google-Konto anmelden, um Lesezeichen und, falls gewünscht, Passwörter zu speichern, die dann auf allen Rechnern verfügbar sind, auf denen man die Kombination Chrome und Konto nutzt.

Der Vorteil liegt ganz klar auf der Hand: Ich habe zum Beispiel vor Kurzem meinen Rechner neu aufgesetzt, sprich Windows neu installiert, Festplatte gelöscht, etc. Nachdem ich fertig war, konnte ich mich direkt wieder einloggen und dort weitermachen, wo ich eine Stunde zuvor aufgehört hatte. Das ganze funktioniert auch plattformübergreifend zwischen PC und Smartphone, sofern man dort jeweils Chrome installiert hat.

Nachteil: Wird das Passwort gehackt, ist alles weg und irgendjemand irgendwo hat Zugriff auf alle möglichen Konten. Schlecht.

Lösung: Den Account ans Handy koppeln, sodass vorher ein Code aufs Handy geschickt wird, bevor man sich von einem neuen Standort oder Rechner einloggen kann. Geht übrigens auch bei Facebook. Wie gesagt, ist halt wieder so eine Sache von zwei Minuten Arbeit.

Das Google-Konto beschränkt sich jedoch nicht nur auf Lesezeichen oder Passwörter, sondern auch auf Kontakte, deren Handynummer usw., was in diesem Fall vielleicht sogar kritischer ist als die Login-Daten von irgendwelchen Browsergames.

Thema Datenhandel

Es stimmt schon, dass Facebook Daten mehr oder weniger an alle Interessenten verkauft. Jedoch nicht irgendwelche von euch geschriebenen Sachen oder euren Namen, eure Handynummer oder was auch immer. Sondern viel mehr allgemeine Dinge wie eure Interessen. Ich habe bei Facebook mal angegeben, dass mir Whiskey gefällt – so. Ein paar Tage später konnte ich eine Werbeinblendung zum Thema Whiskey im Sidebar erkennen. Na, woher kommt das jetzt? Genau, durch die von mir angegebenen Informationen.

Würde jetzt irgendwo in meinen “Gefällt mir”-Angaben stehen, dass ich Katzenbabys mag, werde ich sicherlich keine Werbung zum Thema Hundefutter kriegen.

Und wieder: Vorteil ganz klar – man bekommt nur auf seine Interessen zugeschnittene Werbung. Der Nutzer wird nicht mit unnötigem Scheiß belästigt, der einen sowieso nicht interessiert. Und der Werbetreibende spart unnütze Kosten, da die Werbung nur an diejenigen ausgeliefert wird, die sich dafür zu interessieren scheinen.

Nachteil: Würde ich jetzt als Werbetreibender sagen, gibt’s keinen. Gibt’s schon. Ich meine, es gibt genug Idioten, die auf jeden Scheiß klicken und dort ihr “Gefällt mir” angeben. Das Resultat davon ist, dass man Werbung kriegt, die einen vielleicht nicht so interessiert.

Lösung: Auch hier liegt es wieder in der Verantwortung jedes Einzelnen. Was soll ich dazu noch groß sagen, habe da ja jetzt lang und breit rumgekotzt.

Das Gleiche bei Google

Bei Google ist das wieder das Gleiche. Scroll mal wieder nach oben, dort wirst du (sofern kein AdBlock installiert ist) Werbung finden. Zu 80% wird dort Werbung für irgendwelche Google-Dienste gemacht, wahrscheinlich sogar für Chrome, sofern du das nicht schon nutzt. Und wieso? Weil sich die Werbung in erster Linie nach dem Inhalt der Website richtet und das Surfverhalten des Nutzers protokolliert wird. Sprich, wenn du zuvor auf Google selbst oder einer anderen Seite mit AdSense (der Werbeplattform von Google) warst, wird sich Google danach richten, um dir entsprechende Werbung zuzulegen. Vorteile und Nachteile sind im Groben wieder die gleichen. Die Lösung dafür liegt in Browsererweiterungen wie “NoScript” und Co.

Aber auch da gibt es wieder Mittel und Wege für Websitebetreiber, das Ganze zu umgehen. :) Ich gehöre da auch mit dazu.

Ich würde mal ganz übertrieben schätzen, dass 80-90% der gängigsten Websites Google Analytics benutzen. Google Analytics ist einfach ausgedrückt ein Script, das im Hintergrund der Website läuft und Besucherdaten erfasst. Das heißt jetzt aber nicht deinen Namen oder deine Bankleitzahl, sondern Dinge wie deinen groben Standort (die Stadt, woher du kommst), welchen Browser du nutzt, welche Auflösung, wo du hingeklickt hast oder wie lange du auf der Website warst, usw. – eben ganz einfache Dinge, die für Websitebetreiber wichtig sind, um ihr Angebot auf die Nutzer entsprechend zuzuschneiden.

Geben und Nehmen

Das gesamte Internet ist ein Geben und Nehmen. Ein sehr geringer Teil aller Websites wird von Profis geführt – das sage ich jetzt nicht einfach so, sondern das ist statistisch erwiesen. Viele Menschen wie du und ich sitzen daheim in ihrer Freizeit vor dem Rechner und bemühen sich, irgendetwas Nützliches ins Internet zu stellen. Natürlich gibt es auch wieder Idioten, aber auf die will ich gar nicht eingehen. Also gehen wir einfach mal vom Positiven aus.

Ich stelle zum Beispiel mein Wissen, wenn ich Lust dazu habe, auf meiner Website zur Verfügung oder ich erstelle Levels für Spiele, um Zockern dabei zu helfen, Errungenschaften zu meistern. Oder ich schreibe Guides wie diesen hier. 13.000 eindeutige Aufrufe in einer Woche, 184 positive Bewertungen, 56 Kommentare (bis auf 2-3 alle positiv), und der Guide war einige Tage auf Platz 2 von 270. Ist doch ein gutes Gefühl.

Klar im Verhältnis denkt man jetzt: 13.000 und nur 184 Bewertungen. Zocker sind faul… mehr muss man dazu nicht sagen, aber ich sehe ja, wie viele Besucher dadurch auf meiner Website landen, auf Werbung klicken und ich so dann auch noch ein paar Cent ergattern kann.

Das Internet ist etwas Gutes – es kommt einzig und allein darauf an, was jeder Einzelne daraus macht. Also hör’ auf zu meckern. Nörgler :D

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