Meska's Blog

From Darkness to Light: Thought Transformation since 2013

Woche ohne Worte

Wenn man bedenkt, wie viel Unsinn ich am Tag rede – vor allem während des Spielens -, ist es schon ziemlich hart, eine ganze Woche lang gar nichts von sich zu geben. Natürlich konnte ich schreiben und den anderen zuhören, auch wenn sie nicht viel zu sagen hatten. Aber es ist definitiv einfacher, selbst zu sprechen, ohne sich auf das Tippen konzentrieren zu müssen.

Außerdem kann man mit der Stimme Sarkasmus und Ironie besser betonen, damit es auch der letzte Mensch versteht. Wie dem auch sei, die Gründe für meine “sprachlose Woche” waren eine umfangreichere Zahnextraktion oder einfach gesagt: “Ich musste mir Zähne ziehen lassen.”

Schlechte Zähne

Doktor Google hat mich natürlich im Voraus auf das vorbereitet, was mich möglicherweise erwartet, und es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte, Fragen zum Thema und detaillierte Informationen über den Ablauf, Zwischenlösungen und den endgültigen Verlauf der Operation usw. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht meinen eigenen Senf dazugeben würde.

Ja, schlechte Zähne… nach gefühlten 1000 verschiedenen Zahnärzten, verschiedenen Meinungen darüber, wie es dazu gekommen ist, und meinen eigenen Eindrücken möchte ich kurz stichpunktartig zusammenfassen:

  • Vererbung
  • Schlechte Mundhygiene
  • Mangelerscheinungen
  • Keine Ahnung
  • Zungenpiercing

Das sind jetzt mal 5 Meinungen. Vererbung… nun, wenn man sich die Kerle in meiner Familie anschaut, haben irgendwie alle Zahnprobleme, aber die Frauen nicht. Es könnte jedoch auch mit Faulheit und dem zweiten Punkt zusammenhängen. Aber mein Unterkiefer und die Zähne dort sind in Ordnung, also warum sind es ausgerechnet die oberen wie bei den anderen Jungs? Mangelerscheinungen aufgrund schlechter Ernährung in der Kindheit war ebenfalls eine Aussage – das könnte durchaus auch zutreffen. Aber am besten fand ich die Aussage “Keine Ahnung, woran das liegt, ist halt so.”

Dann gab es noch das Zungenpiercing, das vielleicht etwas zu weit vorne gestochen wurde. Aber ich hatte auch einen Lippenring unten und dort keine Probleme. Wahrscheinlich liegt es irgendwie an allem. Vererbung, unzureichende Mundhygiene, das Zungenpiercing, mit dem ich immer an den oberen Zähnen gespielt habe und dadurch Risse entstanden sind – was jedoch nur passieren kann, wenn bereits etwas vorher war. Wie dem auch sei, es musste etwas unternommen werden, also habe ich seit einiger Zeit Ärzte ausprobiert. Besonders nett war eine Aussage: “Wie viel können Sie denn ausgeben?” natürlich in Bezug auf die Finanzen. Man hätte es auch anders ausdrücken können, zumal es heutzutage für jeden Geldbeutel etwas gibt und unter Umständen auch Zuschüsse beantragt werden können.

Kreislauf

Zwischenzeitlich hatte ich Kronen, Zähne wurden wieder aufgebaut – nur um dann wieder kaputtzugehen. Es war irgendwie ein Teufelskreis – kaputt – reparieren – kaputt – reparieren… nun ja, man kennt das ja von anderen Dingen.

Nachdem ich es eine Weile schleifen lassen hatte (aus vielen Gründen, die im Moment keine Rolle spielen), wurde ich davon überzeugt, dass es keinen Sinn macht, das Spiel weiterzuführen, und dass nun etwas Endgültiges gemacht werden muss. Also raus mit den kaputten Zähnen.

Ich hatte schon etwas Angst und Panik vor dem Ziehen – das ist meistens so vor dem ersten Mal. Letztendlich habe ich jedoch unter lokaler Betäubung keine Schmerzen gespürt, und ich bin sogar fast eingeschlafen, da ich die Nacht zuvor nicht geschlafen hatte. Der Vorgang dauerte etwa eine Stunde mit Reinigung und Nähen. Abgesehen von lauten Knackgeräuschen und gelegentlichem Ziehen war es gut erträglich.

Der Schmerz kam dann danach…

Es dauerte einen halben Tag, bis die Betäubung vollständig nachgelassen hatte. Nach und nach machte sich der Schmerz bemerkbar, aber ich konnte ihn gut mit ausreichender Kühlung und gelegentlichen Medikamenten bekämpfen… also halb so schlimm.

Der Schmerz war also nicht das Hauptproblem, sondern vielmehr der Schlaf und die Ernährung. Ich weiß nicht, ob es an den Nebenwirkungen der Medikamente lag, aber die erste Woche nach der Operation sah etwa so aus: 1 Stunde schlafen – 2-3 Stunden wach, 1 Stunde schlafen – 2-3 Stunden wach… usw. Letztendlich habe ich genug Schlaf bekommen… irgendwie, aber es war immer noch extrem ungewohnt, und in dieser Zeit wäre Arbeiten oder eine Ausbildung sowieso nicht möglich gewesen.

Das zweite Problem: Die Ernährung.

Man fühlt sich ein Stück weit wie ein alter Mensch ohne Zähne oder wie ein Baby, das nur Brei essen kann. Daher beschränkte sich meine Ernährung auch genau darauf, hauptsächlich Suppe… nun, dabei sollte man bedenken, dass Nahrung genauso wieder herauskommt, wie sie hineinkommt (ohne ins Detail gehen zu wollen) – also ziemlich unangenehm das Ganze.

Wochen später

Inzwischen sind einige Wochen vergangen. Bereits in der ersten Woche nach der Extraktion habe ich einen provisorischen Zahnersatz bekommen, aber ich konnte mich nicht gut daran gewöhnen. Anhaltender Würgereiz und Probleme mit der Aussprache waren die Folge. Aber nichtsdestotrotz gewöhnt man sich an alles, und bisher kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Sicherlich muss man einmal in den sauren Apfel beißen und alles durchmachen, aber so ist es eben, wenn man nicht auf sich achtet und nachträglich alles geradebiegen will. Der nächste Schritt sind dann irgendwann Implantate. Wie das abläuft, werde ich natürlich wieder in ein paar Worten zusammenfassen, in der Hoffnung, anderen, die dasselbe Problem haben, die Angst zu nehmen.

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