Meska's Blog

From Darkness to Light: Thought Transformation since 2013

FortressCraft Evolved

Bevor ich auf das Spiel als solches eingehe, muss ich erst einmal etwas weiter ausholen, um darauf zu sprechen zu kommen, wie ich überhaupt auf diesen Titel gekommen bin.

Hin und wieder kommt es vor, dass ich mich durch meine Steam-Bibliothek klicke und einfach nichts zum Spielen finde. Ich vergleiche dieses Gefühl immer damit, wie sich Frauen wohl fühlen müssen, wenn sie vor dem Schrank stehen und nichts zum Anziehen finden. Jedenfalls war es wieder einer dieser Tage, an dem ich irgendwie Lust auf ein Crafting-Spiel hatte. Sprich, etwas, in dem man Ressourcen sammelt, um daraus wiederum bessere Dinge herzustellen, um wieder bessere Ressourcen zu sammeln, usw.

Infinifactory

Kurz zuvor hatte ich Infinifactory durchgespielt, was an und für sich ein Denkspiel ist, in dem man Fabriken bauen muss, um diverse Aufgaben zu erfüllen, wie beispielsweise Raumschiffe zu bauen und Ähnliches. War an und für sich ganz nett, allerdings stellenweise viel zu leicht und auch viel zu schnell durchgespielt.

So einen richtigen Kick hat mir Infinifactory also nicht gegeben, sodass meine Suche weiterging. Einige Zeit später erinnerte ich mich zurück an FortressCraft – schlechte Kritik, schlechte Präsentation und von vielen als billiger Minecraft-Abklatsch totgeredet. Einen wirklichen Erfolg hatte FortressCraft wohl nicht, allerdings war mir der Entwickler damals schon irgendwie sympathisch, weil er in der damaligen Berichterstattung zum Thema “Billiger Minecraft-Abklatsch” als ziemliches, arrogantes Arschloch abgestempelt wurde. – Wie gesagt, sofort sympathisch. Ich meine, er hatte ja recht mit dem, was er damals sagte, aber das ist ein ganz anderer Punkt, auf den ich hier auch nicht weiter eingehen möchte.

FortressCraft ist aufgrund der Negativschlagzeilen bei mir in Erinnerung geblieben, sodass ich einfach mal im Steam-Shop danach gesucht habe. Kein FortressCraft… aber Evolved, sprich weiterentwickelt oder fortgeschritten – und das ist es tatsächlich. FCE ist seither eins der wenigen Spiele oder genaugenommen das einzige, das immer in meiner Steam-Bibliothek als installiert zu finden ist, doch wieso?

Technisch

FCE ist ein technisches Spiel. Was mir damals bei Minecraft schon Spaß gemacht hat (soweit es der Umfang der Redstone-Schaltungen zugelassen hat), konnte ich nun endlich ausbauen, aber das wusste ich anfangs natürlich noch nicht. Anfangs dachte ich: “Ja gut, man muss Basen bauen und sich gegen Aliens verteidigen.” – Stimmt letztendlich auch, jedoch gehört dazu eine Menge Vorbereitung.

Die Story ist recht simpel: Man fliegt mit seinem Raumschiff durchs All, wird von irgendetwas getroffen und landet auf einem fremden, anfangs scheinbar unbewohnten Planeten. Auf den zufällig generierten Welten ist lediglich euer Grundstein gesetzt: das CPH (Central Power Hub), quasi eure Basis, eine Forschungsstation und ein Schmelzofen für den Anfang. Hm. Und nun?

Anfangs war ich etwas überfordert und wusste auch nicht wirklich, wie ich vorgehen muss. Ich habe etwas rumprobiert und mir ist aufgefallen, dass man über eine, nennen wir es mal “Baupistole” (dem Ding, mit dem ihr Blöcke setzen und abbauen könnt), einen Scanner und ein Lasergewehr verfügt. Bauen – klar, das Gewehr erklärt sich auch von selbst, aber was ich mit dem Scanner anfangen soll, wusste ich zu Beginn nicht.

Ich fing also an, dem Tutorial zu folgen, versorgte mein CPH mit einer Kohlezufuhr und bewegte Blöcke von A nach B. Soweit so gut. Wirklich viel zu bauen gab es nicht, also schaute ich in die Forschungsstation. Einige Rezepte waren vorgegeben, benötigten aber Forschungspunkte, um sie freizuschalten. Hm… Woher sollte ich die Punkte nehmen? Klar! Der Scanner!

Als ich herausfand, wofür der Scanner gut ist, machte ich mich auf den Weg und fing an, alles Mögliche zu scannen: Schnee, Pflanzen, Steine, Bäume, usw. – alles wurde mir als unbekanntes Material angezeigt. Also ging ich zurück zur Basis und erforschte die eben gescannten Objekte, und siehe da: Forschungspunkte!

Forschung

Für die Forschungspunkte erhielt ich dann wieder Rezepte und konnte anfangen, meine Basis zu erweitern, wofür jedoch Erze und anderes Material wie Eisen, Kupfer, Lithium, usw. nötig waren. Auf der Oberfläche war abgesehen von Schnee kaum etwas zu finden, und ich musste auch ständig mit dem Erfrierungstod kämpfen, sodass ich mich dazu entschloss, in den Boden zu bauen.

Wenig später stieß ich schon auf meine erste Höhle, und siehe da: Eisen und Kupfer – genau das, was ich gebraucht habe. Der Abbau ging mehr als langsam voran, denn alles, was ich zu Beginn hatte, war diese doofe Baupistole und zwei Bohrer. Die Bohrer benötigen jedoch Energie und Hopper, in denen sie die Erze speichern können.

Bis ich meine erste Versorgungslinie aufgebaut hatte, vergingen einige Minuten, wenn nicht sogar Stunden. Ich fing an, die Basis mit den Bohrern zu verbinden und das Erz automatisch zum Schmelzofen zu transportieren – alles viel zu langsam. Die Laufbänder waren lahm, die Energie ständig leer, und im Großen und Ganzen hatte ich noch gar keinen richtigen Plan, was ich da eigentlich tat.

Ich baute mich tiefer in die Erde, erweiterte die Basis und Versorgungslinien, entwickelte mein Stromnetz weiter und kam schnell an meine Grenzen. Irgendwann reichte die Energie, die ich unter Tage transportierte, um im Gegenzug Ressourcen zu fördern, nicht mehr aus. Ich baute mehr und mehr Batterien und Generatoren, doch ich kam nicht mehr nach, denn immerhin musste ich mich auch noch um meine Verteidigung kümmern, denn man weiß ja nie, was einen erwartet.

Noch 30 Minuten

Ich musste forschen, benötigte ein Labor und dafür die nötigen Komponenten. Es war ein schwerer Start, aber als ich einen passenden Lösungsweg fand, ging es einige Zeit gut voran – vorerst. Inzwischen konnte ich einen “Gefahrenscanner” bauen, ein Gerät, welches automatisch das Umfeld nach möglichen Bedrohungen… ähm ja… scannt. Bevorstehender Angriff in 30 Minuten! Oh nein! All die Arbeit, und in 30 Minuten wird meine Basis gegebenenfalls vernichtet? So nicht! Mehr Lasergeschütze! Gesagt, getan.

Ich bin gerade noch damit fertig geworden, meine Verteidigungslinie aufzubauen, als der ganze Himmel voller Riesenwespen war – scheinbar wurden sie vom Energieausstoß meiner Basis angezogen und wollten diese daraufhin zerstören. Mit Müh und Not konnte ich die ersten Angriffswellen abwehren und mich dann wieder um den Basisbau kümmern. Keine Bedrohungen. Gut, sehr gut sogar.

Schnell ging ich wieder in den Untergrund, um neues Material zu scannen und bessere Anlagen zu erforschen. Der ewige Kreislauf von FCE. Kurzum: Man baut sich immer tiefer, ähnlich wie bei Creativerse, erforscht neue Dinge, erweitert seine Basis und die damit verbundene Produktion, automatisiert möglichst alles, um sich unnötige Arbeit zu ersparen, und kümmert sich parallel um die Verteidigung und Stromversorgung.

Voll Laser wie du abgehst

Irgendwann ist man dann in der Forschung so weit fortgeschritten, dass man eine Orbitale Laserkanone bauen kann (nach ca. 100 Spielstunden), welche Unmengen an Energie benötigt und mit der man die vier umliegenden Alienspawner ausradieren kann (jeweils einer in jeder Himmelsrichtung). Ist dies geschafft, hat man zwar an der Oberfläche Ruhe, doch im Untergrund geht es dank der “Frozen Factory”-Erweiterung noch weiter.

Die Erweiterung liefert locker noch einmal 100 Stunden Spielspaß, was man da aber genau machen und wie man vorgehen muss, spare ich mir jedoch an dieser Stelle. FortressCraft Evolved ist eines der besten Spiele, das ich je gespielt habe – es ist aufwändig, umfangreich und anspruchsvoll, regt zum Denken an und bringt selbst erfahrene Baumeister teilweise an den Rand der Verzweiflung.

Updates

Obwohl das Spiel bereits “fertig” ist und sich nicht mehr im Early Access befindet, kommen monatlich neue Updates mit neuen Maschinen und Gerätschaften hinzu, was auch einer der Gründe ist, wieso ich es nach wie vor installiert habe. FCE ist zudem auch eines der ersten Spiele, bei dem ich den Entwickler-Stream verfolge und sogar schon etwas gespendet habe, weil es nach wie vor unheimlichen Spaß macht.

Meiner Meinung nach sollte das Spiel viel mehr gehypt werden und ständig in den Steam-Charts sein. Wenn ihr also auf Denksport, anspruchsvolles Bauen und kontinuierliche Herausforderungen steht, solltet ihr euch das Spiel echt mal anschauen – und hey, es kostet gerade mal 20€ für mehr als 100 Stunden Spielspaß. Da kann man wirklich nicht meckern.

Also, los geht’s! Ab in die Mine, scannt Materialien, automatisiert eure Produktion und werdet zu wahren Meistern des Fortschritts! Viel Spaß in FortressCraft Evolved!

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