Fast die ganze Woche hatte ich ein seltsames Gefühl in der Herzgegend – Stechen in der Brust, Herzschmerzen. Ich konnte kaum schlafen und war fast schon panisch. Natürlich hatte ich Angst, zum Arzt zu gehen.
Eine solche Situation hat jedoch einen Vorteil, ähnlich wie graue Haare: Die Brustschmerzen haben mich zum Nachdenken gebracht. Wer ist wichtig in meinem Leben? Auf wen kann ich verzichten? Und vor allem: Wer fehlt mir?
Es ist erstaunlich, welche Gedanken einem durch den Kopf schießen, wenn man Angst hat, den letzten Atemzug zu machen. Es erinnerte mich ein Stück weit an meinen Autounfall vor vielen Jahren, mit dem Unterschied, dass ich damals dachte: “Das kann noch nicht alles gewesen sein…” und heute weiß ich, was ich will.
Nun, da ich weiß, was ich möchte, muss ich nur noch einen Plan entwickeln, wie ich alles erreiche. Ach ja… Ich bin dann doch zum Arzt gegangen, weil mich die Brustschmerzen nicht in Ruhe ließen. Es stellte sich heraus, dass ich total verspannt war und einige Wirbel eingerenkt werden mussten, da sie irgendwie nach vorne drückten. Ziemlich krass, oder?
Zur Sicherheit wurde noch ein EKG durchgeführt – keine Auffälligkeiten. Trotzdem ist es extrem beunruhigend, wenn die Arzthelferin die Kabel anschließt, auf den Monitor schaut und dann panisch den Raum verlässt mit den Worten: “Ich hole den Arzt…” Daran muss das Mädchen wirklich noch arbeiten.
Hmm… und jetzt sehe ich aus wie der Typ aus “Jungfrau (40), männlich, sucht…”, weil sie ein paar Haare entfernen musste, da sonst kein Kontakt möglich gewesen wäre. Kurzum: Körperlich geht es mir gut, geistig nah ja.
I’m sorry baby, you are the sun and moon to me – I never get over you, you never get over me.