Meska's Blog

From Darkness to Light: Thought Transformation since 2013

Mehrfachauswahl

Es ist deutlich einfacher, Daten ins Internet zu stellen, als sie wieder zu entfernen. Obwohl man sagt, dass das Internet nichts vergisst, ist es dennoch möglich, ungewollte Daten loszuwerden.

Es gab eine Zeit, in der ich dachte, es sei wichtig, viele Freunde zu haben. Doch die Bedeutung von Freundschaft hat sich durch Plattformen wie Facebook stark verändert. Ein Freund sollte jemand sein, mit dem man über alles reden kann, der in schweren Zeiten für einen da ist und der einem wichtig ist. Doch heute ist ein Freund oft nur ein Klick auf einer Website.

Ich brauche das nicht mehr. Früher habe ich einfach meine Profile gelöscht, wenn ich solche “Anfälle” hatte. Doch es ist bequemer geworden, sich über Facebook oder ähnliches auf verschiedenen Websites einzuloggen. Deshalb bin ich diesmal einen anderen Weg gegangen.

Ist euch schon einmal aufgefallen, dass es auf Facebook keine Möglichkeit zur Mehrfachauswahl gibt? Man kann nicht einfach “Alle Freunde markieren – entfernen” oder “Alle Nachrichten markieren – löschen”. Sicherlich könnte man das aus Sicherheitsgründen argumentieren, um nicht versehentlich alle Daten einer Person zu löschen, nur weil sie vergessen hat, sich auszuloggen. Doch das könnte man mit einem zweistufigen Verfahren regeln, wie z.B. Bestätigungsemail, SMS oder erneute Passworteingabe. Aber nein, das gibt es nicht.

Otto-Normal-Idiot müsste also alles einzeln anklicken, löschen, anklicken, löschen, usw. Und seien wir ehrlich: Wer macht das schon?!

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, das Ganze recht einfach zu handhaben. Dank verschiedener Skripte und Tools kann man es fast automatisch erledigen und letztendlich alles löschen, ohne sein komplettes Profil zu opfern.

Ich musste tatsächlich eine ganze Nacht lang verschiedene Skripte laufen lassen, um meinen ganzen “Scheiß” aus der Vergangenheit loszuwerden, aber es hat funktioniert. Keine Posts mehr, keine Likes mehr, keine Verlinkungen oder Nachrichten mehr. Und da ich schon dabei war, habe ich auch einige “Freunde” entfernt. Nun gut, “keine” ist übertrieben, aber es sind etwa 400 weniger. Obwohl das Wort “Freunde” schon wieder falsch ist… aber das habe ich oben bereits erwähnt.

Warum? Nun, manchmal werde ich sentimental, schaue alte Chatverläufe durch oder scrolle durch meine Chronik, Pinnwand, Timeline oder wie auch immer Facebook es gerade nennt. Anfangs denke ich immer, dass es eine gute Idee ist, aber am Ende tut es mir nur weh. Es reimt sich sogar so, und genauso handhabe ich es auch mit den “Freunden”. Nicht dass es sich reimen müsste, aber dieser ganze negative Kram geht mir inzwischen auf die Nerven: Katzenbilder, unlustige Videos, Volksverdummung – wer braucht das schon? Niemand.

Ich habe einige Freunde oder Bekannte, die mir früher leid taten, weil sie nicht so viele Bekanntschaften hatten. Aber heute sehe ich das anders. Sie verdienen meine größte Anerkennung, weil sie sich diesen ganzen Mist gar nicht oder nicht mehr antun.

Wen interessiert es, wie viele Likes ein Instagram-Bild hat oder wie viele Freunde man auf Facebook hat? Das sind doch keine Geschichten, die man später einmal seinen Kindern oder Enkeln erzählt.

“Hey, weißt du, damals hatte ich 5000 Freunde auf Facebook, aber damals ging nicht mehr.” “Meine Instagram-Fotos hatten 5 Millionen Likes von Fremden, die sich einen Dreck für den Menschen hinter dem Bild interessiert haben.”

Aber hey, willkommen in der Oberflächlichkeit – Denken ist viel zu anstrengend.

Ich möchte nicht sagen, dass das Internet oder Social Media schlecht sind. Aber verdammt nochmal.

Mediensucht ist mittlerweile sogar als anerkannte Krankheit anerkannt. Aber was weiß ich schon? Laut meiner Familie bin ich ja computersüchtig. Lustig, weil ich den ganzen Tag am Rechner hänge und vor allem mein Handy ständig in der Hand habe – besonders, wenn ich bei jemandem bin, der mir wichtig ist.

Ja, das war jetzt sarkastisch. Und tatsächlich bringt es mich zur Weißglut, wenn ich bei jemandem bin und er oder sie die ganze Zeit am Handy hängt. Ich habe sogar schon einmal mit jemandem Schluss gemacht, weil sie das verfluchte Ding nicht aus der Hand legen konnte.

Ich habe es ihr mehrmals gesagt, und irgendwann habe ich für uns gekocht, die Wohnung aufgeräumt, und was tut sie? Chatten mit ihren verdammten Freunden.

Nun gut, wirklich vom Thema abgekommen. Wie immer halt.

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