Die Zeit rast – es ist ein Jahr vergangen, seit ich in Spanien war, und morgen ist schon wieder Weihnachten. Das Zeitgefühl täuscht, vor allem, wenn man quasi jeden Tag gleich verbringt: Aufstehen, zocken, essen, schlafen… oder wie es momentan ist: Aufstehen, duschen, Kaffee, Schule, etc.
Vor vielen Jahren habe ich die Einstellung vertreten, dass mein Leben mit 30 vorbei ist: “Mit 30 gebe ich mir die Kugel.” – und heute, viele Jahre später, sehe ich das anders. Wie gern würde ich noch einmal den ersten Kuss erleben – der, zugegeben, eine Katastrophe war, den ersten Sex, das erste Saufgelage – an alles erinnere ich mich, als sei es gestern gewesen. Jede Berührung, jeder Atemzug, jeder Moment – alles ist im Gedächtnis geblieben und tatsächlich ist es schon mehr als zwei Jahrzehnte her.
Wir alle kennen diese Momente, haben Erinnerungen an Vergangenes und mit Sicherheit wünscht sich jeder, irgendwann eine bestimmte Situation noch einmal zu erleben.
Meist stärker als die positiven bleiben die negativen Erfahrungen in Erinnerung, eben die Dinge, die man lieber vergessen möchte. Der erste Liebeskummer, die erste Trennung… die erste schwere Verletzung oder Schlägerei, der erste Betrug, die erste Lüge… die Liste ist fast endlos.
… und jede Erfahrung prägt uns… irgendwie… immer.
Wieso denke ich heute anders? Nun es gibt noch viele erste Male, die ich erleben möchte: Den ersten Fallschirmsprung, die erste Fahrstunde, den ersten Kreuzfahrttrip, den ersten gemeinsamen Urlaub mit einer vernünftigen Partnerin und so vieles mehr.
Wenn ich genauer darüber nachdenke, war das schon immer meine Intention, sprich, der Gedanke, dass es das noch nicht gewesen sein kann und ich noch so viele erleben möchte…
… und was das Negative angeht… nun… nichts hält für die Ewigkeit… auch das nicht.