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From Darkness to Light: Thought Transformation since 2013

Death Stranding

Walking Simulator, Postboten Simulator, langweilig, unspektakulär… alles Aussagen, die ich in diesem Review widerlegen möchte.

Allem voran habe ich es geschafft, mir keinerlei Spoiler im Vorfeld anzuschauen. Klar habe ich einige nichtssagende Trailer geschaut, jedoch keine Reviews, Tests oder Sonstiges gelesen. Ich habe mich schlichtweg überraschen lassen, und ich war nicht enttäuscht.

Death Stranding ist ein schwieriges Spiel, doch nicht vom Gameplay her, denn das ist recht einfach und ja stellenweise langweilig. Das Spiel prüft nicht etwa deinen Spielskill, sondern dein Durchhaltevermögen. Nach ein, zwei Lieferungen war ich bereits genervt, ganz nach dem Motto: “War’s das jetzt?”

“Von A nach B laufen, Zeug liefern… als Postbote mache ich das schon den ganzen Tag auf Arbeit, muss ich mir das auch noch in meiner Freizeit antun?”, dachte ich mir, und ja, das musste ich.

Man wird vollkommen planlos in die Welt von Death Stranding geworfen. Man weiß nicht, wo oben und unten ist und was da eigentlich abgeht. Ähnlich wie bei Tarantino-Filmen erhält man nur bruchstückweise Informationen, doch gegen Ende ergibt alles einen Sinn, und das hat für mich anfangs den Reiz ausgemacht:

Ich wollte verstehen, was es mit diesen komischen GD’s auf sich hat. Wieso der Typ ein Baby rumschleppt, was passiert ist, dass es so weit gekommen ist, usw. Nach rund 42 Stunden (42 – die Antwort auf alles) hatte ich auch die Antwort zu Death Stranding. Es wird alles erklärt, aber eben erst am Ende. Deswegen meinte ich, dass es das Durchhaltevermögen prüft.

Während man von A nach B rennt und nach Antworten sucht, wird einem schnell klar: Allein mag es schwierig sein (spiele auf sehr schwer), doch mit anderen geht es so viel leichter. Das ist meiner Meinung nach der Punkt, den Death Stranding auszeichnet.

Nicht etwa die wirre Story, die grandiose Grafik oder das stellenweise langweilige Gameplay, sondern das Miteinander. Ich bin aktuell 33 und spiele seit meinem 8. Lebensjahr, und bisher hat es noch kein Spiel geschafft, mir so ein gutes Gefühl zu geben wie DS. Was auch der Grund ist, wieso ich nach wie vor spiele. Sobald man begriffen hat, dass das Spiel nicht darauf abzielt, allein gespielt zu werden, und man anfängt, für und mit anderen zu spielen, ist es verdammt gut.

Ich bin an viele Orte gereist, die für mich beim ersten Durchlauf schwierig waren. Habe Gebäude und Schilder platziert, um anderen zu helfen, und die inzwischen mehr als 200.000 Likes bestätigen, dass ich etwas richtig mache. Wie oft habe ich unterwegs Fracht verloren oder hatte keine Lust mehr, sie weiter zu schleppen. Fracht liegt überall rum, auch von anderen Spielern, und inzwischen sammle ich sie mit auf, wenn der Zielort auf meiner Tour liegt.

Ich will sagen, ich habe selbst schon Zeug verloren und war überglücklich, wenn mir irgendjemand das Zeug geschleppt hat.

In dem Spiel geht es darum, Menschen miteinander zu verbinden. Einen besseren Ort zum Leben zu schaffen, und das schafft das Spiel enorm gut.

Verbundenheitsgefühl

DS schafft es, ein besseres Verbundenheitsgefühl zu schaffen als manch anderes MMO. Das ohne, dass man je einen anderen Spieler sieht. Niemand kann dich beleidigen oder trollen, keiner sieht deine Fehler, aber macht bestimmt die gleichen.

Man kann direkte Verbindungen, sogenannte Bridge-Links mit anderen Spielern knüpfen, sodass man ihre Gebäude öfter in der Spielwelt sieht als die der anderen. Tatsächlich freue ich mich, die Gebäude von XYZ zu sehen, weil ich weiß, dass er oder sie in etwa den gleichen Spielstil hat wie ich.

Worauf ich hinaus möchte, ist, dass es bei dem Spiel nicht um die wirre (und gute Story) geht, sondern um das Miteinander. Wenn man das begriffen hat, ist es ein unglaublich schönes Spiel, nicht nur optisch.

Ich habe in letzter Zeit gelesen, dass das Spiel nicht für jeden ist, mag sein, vielleicht aber auch nicht.

Allerdings kann ich es jedem empfehlen, gebt dem Spiel eine Chance. Probiert es aus, wartet bis zum nächsten Sale, aber wertet es nicht gleich negativ, ohne es selbst probiert zu haben.

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