Nach jedem Höhenflug kommt ein Absturz. Erfahrungsgemäß stagniere ich dann ein wenig, und schließlich geht es wieder bergauf. Es ist nicht unbedingt das Fallen, das mir Sorgen bereitet, sondern viel mehr das Stagnieren. Es ist das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen.
Inzwischen habe ich begriffen, dass diese Phase am schlimmsten ist, weil sie mich oft dazu verleitet, zurückzugehen. Zurück zu dem, was man kennt oder gewohnt ist, aus Angst davor, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Ergibt das Sinn?
Neulich unterhielt ich mich mit einer Freundin, oder besser gesagt, es war eher ein Monolog ihrerseits. Sie versuchte mich aufzubauen, ohne dabei zu merken, dass ihre Aussagen das Ganze nur verschlimmerten. Im Laufe ihrer Nachricht berichtigte sie sich dann und stellte fest, dass meine Probleme viel schwerwiegender sind als ihre “Mimimi’s”. Ja, mag sein. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man Probleme miteinander vergleichen kann. Denn was einem schwerfällt, geht dem anderen leicht von der Hand, und umgekehrt. Probleme sind relativ, genauso wie die Definition von Erfolg.
Vielleicht bedeutet Erfolg für den einen, viel Geld zu haben, für jemand anderen ein Haus, eine Frau, Kinder. Wiederum andere definieren sich über ganz andere Dinge. Erfolgreich zu sein, liegt immer im Auge des Betrachters. In ihrer Nachricht zählte sie Ähnliches auf und wollte mich irgendwie trösten, da ich meinte, dass ich momentan stehengeblieben bin und noch nichts in meinem Leben erreicht hätte. Ich musste dann an einen Kommentar denken, der mich daran erinnern sollte, was ich in den letzten Monaten alles erreicht habe. Doch für mich ist das belanglos. Viel mehr sind es kleine Schritte zu einem höheren Ziel.
Irgendwann kam besagte Freundin an den Punkt, dass für manche Menschen Erfolg bedeutet, glücklich zu sein. Sie beendete ihren Monolog mit der Frage, ob das ist, was ich möchte – eben glücklich zu sein. Ja, glücklich sein. Mehr möchte ich doch gar nicht. Ich versuchte mich zurückzuerinnern, wann ich das letzte Mal wirklich glücklich war, aber mir fällt keine konkrete Situation ein.
Es gab tatsächlich einen Moment, in dem ich vor Freude weinte, aber es war nur ein Moment, ein Bruchteil meines Lebens. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich wahnsinnig unglücklich bin, aber wirklich glücklich bin ich auch nicht. Wie schon gesagt, ich stagniere. Zum Kotzen.
Klar weiß ich jetzt, was es für mich bedeutet, erfolgreich zu sein: nämlich glücklich zu sein. Doch um glücklich zu sein, bedarf es für mich so vieler kleiner Dinge, die alle zusammenspielen, um nicht nur einen Moment der Freude, sondern ein langanhaltendes Gefühl der Glückseligkeit zu entwickeln. Ich frage mich, ob ich das je schaffe?!