Meska's Blog

From Darkness to Light: Thought Transformation since 2013

Glaube an die Liebe – 5 Jahre später

Als ich neulich bei einer Freundin zu Besuch war und sie sich zwischen meine Beine auf dem Sofa kuschelte, wurde es eine Weile still. Plötzlich drehte sie sich um und fragte mich, warum ich den Glauben an die Liebe noch nicht verloren hätte. Mir verschlug es die Sprache. Ich war so perplex, dass ich nicht sofort eine Antwort parat hatte. Eigentlich dachte ich, dass ich nicht den Eindruck vermittele, dass ich noch daran glaube. Offensichtlich kennt sie mich besser. Ja, ich glaube an die Liebe, auch wenn es manchmal aussichtslos erscheint und es vielleicht ein vergebener Kampf ist.

Zugegeben, ich habe schon viel Mist durchgemacht und habe grundsätzlich immer die falschen Partnerinnen angezogen. Dennoch habe ich bisher keinen Grund gesehen, aufzugeben. Vor einiger Zeit hatte ich ein ähnliches Thema mit einer anderen Freundin. Ich erklärte ihr, dass ich einfach keine Lust mehr darauf hätte, dass die negativen Erinnerungen die positiven überwiegen. Daher entschied ich mich, vorerst alleine zu bleiben. Sie äußerte Bedenken und hatte Angst, dass ich möglicherweise etwas verpassen könnte. In der Phase, in der ich niemanden haben möchte, könnte ich den Partner meines Lebens verpassen.

Um gegen meine Entscheidung zu argumentieren, brachte sie ein schönes Beispiel, das ich auch an die andere Freundin weitergab. Sie sagte, dass es beim Puzzeln sehr unwahrscheinlich ist, dass man ein Teil in der Hand hält und gleichzeitig das passende Gegenstück findet. Man müsse einige Teile ausprobieren, bevor man das Richtige findet. Eine schöne Metapher, und natürlich hat sie recht. Aber im Moment fehlt mir einfach die Kraft zum Puzzeln.

Vor fünf Jahren schrieb ich bereits einen Beitrag mit dem gleichen Titel. Ich kann den damaligen Schmerz noch nachempfinden, aber hey, ich bin immer noch hier, oder? Nein, ich habe den Glauben noch nicht verloren. Klar, manchmal verfalle ich dummen Gedanken und denke immer noch darüber nach, was hätte sein können oder wie es gelaufen wäre, wenn ich damals die heutige Reife gehabt hätte, usw. Aber das Leben geht weiter, und es ist einfach ein Prozess.

Wir bekommen Situationen und Menschen geschickt, bis wir wissen, was wir nicht wollen. Gegen Ende meiner letzten Beziehung sagte meine Ex zu mir, dass die Konstellation zwischen uns nicht funktioniert, weil die Erfahrungen der Vergangenheit mitschwingen. Natürlich hat jeder sein Päckchen zu tragen, und es wird nicht kleiner. Das Gehirn greift auf Erfahrungswerte zurück, und letztendlich hatte ich recht. Sie konnte mich nicht mehr täuschen, weil ich all das bereits durchgemacht hatte. Hätte ich in der Vergangenheit diese Erfahrungen nicht gesammelt, wäre ich nicht in der Lage gewesen, so “schnell” zu reagieren. Wenn ich wieder in eine ähnliche Situation wie im letzten Jahr gerate, werde ich wieder schneller reagieren. Das Päckchen wird dadurch nicht unbedingt kleiner, aber anstatt es als Ballast zu betrachten, könnte man es auch als Erfahrungswerte sehen. Irgendwann hat man dann jede negative Situation erlebt, egal ob man selbst der Auslöser war oder das Gegenüber. Vielleicht trifft man dann auf jemanden, der den gleichen Punkt erreicht hat, und dann wird alles viel leichter, weil man weiß, was man will und was nicht.

Es ist wie beim Puzzeln. Man setzt zuerst den Rahmen und füllt dann nach und nach das Innere. Was ich sagen möchte, ist einfach, dass ich den Glauben an die Liebe nicht verloren habe. Während ich hier schreibe, entwickelt sich langsam das Gefühl, dass das Puzzle fertig wird. Es fehlt nur noch das passende Gegenstück. Und dann hat das Leben wieder einen Sinn. Ich glaube tatsächlich nicht, dass wir dazu bestimmt sind, alleine zu sein, sondern dass es für jeden den passenden Partner gibt. Jemanden, bei dem sich jede Berührung, jede Umarmung, jeder Kuss vertraut und gut anfühlt. Das Gefühl der Geborgenheit, das für beide Seiten anhält.

Vielleicht bin ich ein Träumer und ein hoffnungsloser Romantiker, aber worum geht es im Leben, wenn nicht um die Liebe? Vielleicht tritt die Situation auch nie so ein, wie ich es mir vorstelle, aber selbst wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, lohnt es sich dennoch, dafür zu kämpfen, oder nicht? Und ganz ehrlich, Aufgeben war eigentlich noch nie mein Ding.

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