Mein Mini bedeutet mir unglaublich viel. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das Gaspedal eines Fahrzeugs all den Kummer und Schmerz des Fahrers spürt, und irgendwo stimmt das.
Tatsächlich bin ich in den letzten knapp 2 Jahren mehr als 50.000 Kilometer gefahren, hatte dadurch viel Zeit nachzudenken, konnte viel erleben, und ja, irgendwie ist mir meine Kleine ans Herz gewachsen.
Minifahren ist die beste Therapie, und mit dieser Einstellung bin ich nicht allein. Ich konnte tolle Menschen kennenlernen, viele davon haben ihre Geschichten mit mir geteilt und wie sie zu ihrem Mini gekommen sind.
[…] Minifahrer sind positiv verrückt […] Zitat vom letzten Treffen
Beim letzten Treffen ging es um die Kultur, den Kult und die Leidenschaft hinter den kleinen Flitzern. Einer der Teilnehmer meinte, dass Minifahrer positiv verrückt sind, und dem kann ich nur zustimmen, denn das ist genau das, was ich in den letzten Jahren erleben durfte.
Minifahren ist einfach ein Lebensgefühl, schwer in Worte zu fassen.
Der Crash
Ich überlege mir schon seit einiger Zeit, auf ein neues, altes Modell umzusteigen. Der TÜV meiner Kleinen neigt sich dem Ende, und rational betrachtet lohnt es sich einfach nicht mehr, Geld in den R50 zu stecken. Emotionell, nun… da sieht es anders aus.
Wahrscheinlich wäre ich sogar so doof gewesen und hätte noch Geld in das Auto gesteckt, einfach um nicht aufzugeben, und daher kam mir der Crash vergangene Woche ganz gelegen.
Manchmal muss es eben erst knallen, damit man versteht, was Sache ist. Ich habe es kommen sehen, musste mein kaputtes Auto betrachten, doch ich war erstaunlicherweise nicht so traurig, wie ich vielleicht gedacht hätte. Ich dachte mir, dass nichts ohne Grund geschieht und alles irgendwie einen Sinn ergibt.
Und nun, eine Woche später… genaugenommen morgen, wird mir der Neue geliefert, ein R53 – gleiches Baujahr, weniger Kilometer, mehr Leistung und Vollausstattung. Kurzum ein Upgrade. Nun, warum nenne ich den Beitrag R53 Projekt?
Ganz einfach, der Mini, den ich gekauft habe, hat keinen TÜV – was in erster Linie bedeutet, dass ich auch dort Zeit, Kraft und vor allem Geld investieren muss. ABER und das ist der Punkt, mein Bauchgefühl sagt mir, dass es sich lohnt.
Es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Schon als ich das Inserat gesehen habe, war mir klar, dass das meiner wird – ganz egal, welche Mängel er hat… oder sie, meine Autos sind alles Mädels.
Bin dann heute mit meiner Mutter nach Rosenheim gefahren, musste direkt grinsen. Das Ding ist gut, optisch nahezu tadellos, und das ist nach 20 Jahren schon recht selten.
Sportauspuff, Gewindefahrwerk, Leder, Panoramadach, usw. und vor allem der Kompressor – oh Gott, ich liebe diesen Sound!
Wie oft habe ich mir in den vergangenen Wochen R53-Videos angeschaut, einfach um abzuschalten. Andere hören Musik, ich höre den Kompressor.
Uff. Mängel konnte ich dann doch feststellen, leichter Rost an der Fahrertür (bei meinem weitaus schlimmer), Fensterheber funktionieren nicht – war bei meinem allerdings auch anfangs ein Problem durch die langen Standzeiten.
ABS-Warnung leuchtet – Ich gehe einfach mal davon aus, dass das an den Sensoren liegt, da er durch das KW-Fahrwerk schon recht tief liegt. Hoffe einfach, dass das Problem sich von selbst löst und ich keine 800 Euro für die Steuereinheit ausgeben muss.
Wie geht es weiter?
Nun, morgen wird mir das Ding vor die Garage gestellt. Erinnert mich irgendwie an meinen Alten, so hat es damals auch angefangen, mit dem Unterschied, dass ich selbst vor die Garage gefahren bin und dann wegen Corona noch fast 2 Wochen auf die Zulassung warten musste.
War ein Scheißgefühl, nicht fahren zu dürfen, und genau dieses Scheißgefühl wird mir jetzt wieder bevorstehen.
Als mir klar wurde, dass das Ganze jetzt wieder von vorne anfängt und ich die Geschichten zu den Mods meines aktuellen Minis angeschaut habe, ist mir folgendes Lied durch den Kopf geschossen:
Glücklicherweise wurden ein Großteil der Modifikationen, die ich an meinem Mini getätigt habe, bereits durchgeführt, was mir etwas Zeit erspart.
Ich werde zunächst einmal den Fehlerspeicher auslesen und schauen, was ich selbst beheben kann. Dann fliegt die Rückbank wieder raus, Bremslichter tauschen, Lufteinlässe wechseln. Sämtliche Filter bestellen und erneuern, Ölwechsel, sauber machen.
Wenn das soweit passt, lege ich mir erstmal ein Kurzzeitkennzeichen zu und fahre zur nächsten Prüfstelle. Spätestens dann weiß ich, was mich erwartet, damit ich wieder TÜV bekomme.
Rund 1000 Euro habe ich für Reparaturen eingeplant und komme damit immer noch günstig weg.
Drückt mir die Daumen, dass nichts Schwerwiegendes ist und mein Bauchgefühl mich nicht täuscht… und dann, wie schon gesagt:
Here We Go Again