Es ist so ein schönes Auto, ge’, aber die Kleine braucht schon noch etwas Liebe.
Aktuell steht wohl nur noch das ABS der Zulassung im Weg. Nun, ich kümmere mich meistens immer erst auf den letzten Drücker um Dinge, die ggf. wichtig sein könnten. So auch mit dem ABS. Das Auto steht ja jetzt schon 10 Tage oder so hier, aber ohne ausgiebige Probefahrt kann ich Fehlerquellen schlecht ausschließen. Naja, eigentlich ist es eine Ausrede, ich hatte einfach keinen Bock, was mich jetzt halt wieder in Zeitdruck versetzt, aber hey unter Druck und Stress funktioniere ich eben besser.
Nun, heute Vormittag klapperte ich spaßenshalber noch ein paar Werkstätten ab. Beim Ersten habe ich nachgefragt was ABS-Senor-Wechsel kosten würde und erhielt als Antwort direkt: “Naja 1.000 Euro” – ich lachte, klar hat er irgendetwas rausgehauen, weil er ja noch gar nicht wusste um was es ging. Habe ihm die Situation dann erklärt, er meinte er müsste erst einmal das Auto auslesen und könne dann weiterschauen. Nun, Auslesen bringt aber nichts, weil keine Fehler abgelegt wird. Tada!
Wäre natürlich das einfachste, wenn ich nachschauen könnte wo der Fehler liegt. Beispielsweise Sensor XYZ gibt unklares Signal, etc. – ist nicht der Fall, also bleibt nur die Lotterie.
Erster Sensor
Nun der Mechaniker meinte, wie ich denn drauf kommen würde, dass es die Sensoren sind. Naja, was solls denn sonst sein? Tempomat usw. funktioniert ja alles, allerdings greift er nicht die Geschwindigkeit und ich muss sie manuell setzen – aha? Reifendruckleuchte geht nun auch nach paar Metern fahren an – und rate mal wie der Reifendruck beim Mini gemessen wird? Richtig über die ABS-Sensoren.
Der Reifendruck passt, das habe ich paar mal überprüft. Habe dann sogar nochmal im Handbuch nachgeschaut und da steht es auch nochmal erläutert. Der Reifendruck wird über die ABS-Sensoren ermittelt… ja. Danke. Ich weiß.
Es muss ein Sensor sein, die Frage ist nur welcher?!
Vor ein paar Tagen demontierte ich schon das Rad auf der Beifahrerseite, dachte wenn man irgendwo aneckt oder so, dann wohl eher mit der Beifahrerseite. Hm. Nachdem ich da die Halterung lösen wollte ist mir direkt mal ein Inbus verreckt, sodass ich die Schraube jetzt wahrscheinlich noch ausbohren kann. Gut sowas macht man eben auch nicht mit billigem Werkzeug, daher ließ ich es erst einmal bleiben und kümmerte mich dann heute um die Fahrerseite.
Nachdem ich dort das Rad abgenommen habe, um Zugang zum Sensor zu erhalten, war ich erst einmal überrascht und gleichzeitig auch erleichtert. Hinter dem Rad hingen Kabel von Bremse und ABS einfach locker rum. Ich dachte im ersten Moment, dass ich wohl einen Glücktreffer gelandet habe und überprüfte die Kabel.
Offensichtlich hat das Rad das Kabel blank gehobelt. Es musste einfach der Sensor sein – Spoiler: Er ist es nicht.
Demontage und Wechsel
Jetzt hol mal einen Sensor aus einem 20 Jahre alten Auto. Rostlöser hatte ich schon da, Schmiermittel auch und statt wieder einen Inbus zu benutzen, nahm ich diesmal direkt eine Ratsche mit einem T30 Torx. Hat deutlich besser funktioniert, änderte aber nichts dran, dass ich den Sensor nicht aus seinem Loch bekam. Naja, neue Sensoren liegen schon im Kofferraum, also drauf geschissen. Bohrmaschine – Loch ausbohren. Ich habe das ganze Plastik aus der Halterung gebohrt, alles nochmal geglättet und den neuen Sensor mit leicht liebevollen Hammerschlägen wieder eingesetzt.
Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung danach auch. War jetzt nicht so tragisch, weil der Sensor früher oder später eh den Geist aufgegeben hätte, bzw. das Kabel.
Prüfen
Ich dachte mir, bevor ich jetzt wieder Anfange die ganzen Sensoren auszubohren, probiere ich es erst einmal mit den Sicherungen. Sind wohl Drei: eine im Motorraum für das ABS, eine weitere im Fußraum für ABS und dann noch eine für ABS und DSC. Alle geprüft, getauscht, nichts.
Habe alle Stecker kontrolliert und noch ein bisschen Kontaktspray zur Hilfe genommen… auch nichts. Meh, wäre ja auch zu leicht gewesen.
Nach einer etwas längeren Probefahrt war klar, dass das Problem nicht gelöst ist. Scheiße, also doch die restlichen Sensoren tauschen. Jetzt überlege ich gerade, ob ich einen nach dem anderen wechsle und jedes Mal eine Probefahrt danach mache (Sollte sich dann eigentlich nach paar Metern wieder fangen) oder, ob ich direkt alle tausche.
Rein von der Logik her, würde ich eher auf die Vorderachse tippen, da dort die meiste Belastung liegt… Antrieb, Lenkung, usw.
Außerdem sind die Hinteren echt scheiße zugänglich, ergo versuche ich morgen früh oder heute Nacht noch mein Glück auf der Beifahrerseite.
Wenns der nicht ist gehts nach hinten und, wenn es die nicht sind, weiß ich auch nicht. Könnte dann höchstens noch an den Scheiben liegen.
TÜV
So oder so muss ich zum TÜV bzw. zur Hauptuntersuchung, kann ja sein, dass ich mich jetzt so sehr auf die ABS-Geschichte konzentriere und dabei etwas anderes viel Schwerwiegender ist. Und dann kommt es natürlich auch auf den Prüfer an. Freitag 16 Uhr – hoffentlich hat er keinen all zu großen Bock und winkt die Karre durch oder er ist genervt, weil Freitag 16 Uhr und nimmt alles ganz genau. Nichts desto trotz, bringt kaputtdenken überhaupt nichts, weil ich es nicht weiß, bis ich dort war.
Letztlich gibt es eben nur zwei Möglichkeiten: Plakette oder Mängelkarte. Wir werden sehen.