Es waren jetzt abermals ein paar beschissene Monate. Keine Sorge, ich werde heute nicht wieder rumjammern und nörgeln, denn es gibt nur gute Nachrichten.
Aktuell bin ich noch dabei, über ein etwas umfangreicheres Thema zu schreiben. Den ersten Teil dazu findest du hier: My, Myself & I – Teil 1. Darüber hinaus ist alles super.
Alles gut
Es ist wirklich alles gut. In den vergangenen Wochen konnte ich erneut feststellen, dass ich zwar nicht viele, aber dafür die besten Freunde habe. Es gab ein paar schöne emotionale Momente, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich. Ich möchte an dieser Stelle einen meiner Chefs zitieren:
Weißt du Eric, wir sind wie Familie und müssen aufeinander aufpassen.
Er traf die Aussage, nachdem er mir eine Beschwerde über mich zeigte. Anscheinend bin ich bei seinem Mechaniker zu schnell auf den Hof gefahren und anstatt dass er mir das direkt sagt, nörgelt er lieber hintenrum via WhatsApp.
Ich versuchte ruhig zu bleiben, regte mich dann aber doch über die Hinterfotzigkeit auf. Wenn ihm etwas nicht passt, kann er mich ja direkt drauf ansprechen. Es hatte per se nichts mit der Situation als solches zu tun, sondern viel mehr damit, dass ich genau so einen Rotz bei meinem letzten Arbeitgeber hatte.
Mein Chef beruhigte mich: “Reg dich doch nicht auf, ich zeig dir das urteilsfrei, damit du Bescheid weißt…” und dann kam das Zitat von oben.
Ich erklärte ihm dann, wieso ich mich aufrege und das es nichts mit der Beschwerde zu tun hat, sondern viel mehr mit dem Verhalten des Mechanikers.
Das nächste Mal, wenn ich seinem Mechaniker eine Lieferung bringe, werde ich den Motor abstellen, den Gang rausnehmen und das Auto schieben. Wenn sein Fressen bis dahin kalt ist, ist mir das dann auch scheiß egal.
Man merkt, dass es mich immer noch nervt, aber an und für sich bin ich erwachsen genug, da einfach drüber zu stehen. Früher hätte ich eventuell einfach gekündigt und mir gedacht:
Leck mich doch am Arsch.
Abpimmeln ist keine Option
Manchmal wirkt es zwar so, dass ich unüberlegt handeln würde. In der Realität sieht das anders aus. Seit circa drei Monaten schaue ich mich schon auf dem Arbeitsmarkt um. Die Arbeit liegt auf der Straße, man muss sich nur bücken. Ich war mir noch nie zu fein, die Hände schmutzig zu machen. Jede Arbeit ist ehrenwert und alles ist besser, als auf Staatskosten daheim rum zu lümmeln.
“Abpimmeln”, wie wir das bei der Bundeswehr genannt haben, ist hin und wieder ganz schön, jedoch nicht auf Dauer. Man rutscht irgendwann ab, steht nicht mehr auf, pennt lange usw.
Wenn man psychisch vorbelastet ist, so wie ich, dann ist das nicht förderlich. Ich brauch immer irgendetwas zu tun. Abpimmeln ist absolut keine Option.
Zwar hat mir meine Tätigkeit bei Isarland gefallen, jedoch wusste ich vom ersten Tag an, dass ich das nicht mein ganzes Leben lang machen werde. Der Verdienst ist einfach scheiße, die Tätigkeit unterm Strich monoton und vor allem weit unter meinen Fähigkeiten.
Es war in Ordnung, um mich in meinem Leben etwas weiter voranzubringen und mich selbst zu reflektieren. Es gab ein paar Wochen, in denen alles perfekt war. Neuer Job, neue Liebe – Privat und geschäftlich hat scheinbar alles gepasst. Rückwirkend betrachtet natürlich nicht.
Know your worth
Kenne deinen Wert. Ich hätte mir gewünscht, dass es das ist. War es jedoch nicht. Die Beziehung, wenn man sie so nennen möchte, war nichts weiter als eine Farce. Unterm Strich und nüchtern betrachtet, wollte sie halt nur ficken.
Das ganze Geschwätz von wegen:
Ich will was Aufrichtiges, etwas Ehrliches [..] habe so viel Liebe zu vergeben [..]
Alles dummes Gelaber und ich bin noch drauf reingefallen. Es war schließlich das, wonach ich mich gesehnt habe. Worte und Taten sind zweierlei. Ich habe etwas gesehen, was gar nicht da war, und natürlich tat es dann wieder weh.
Sie ist eine Fotze, genau so wie Kosta das Stück Scheiße. Versteht mich nicht falsch, ich mache den beiden keinen Vorwurf, denn ich war der Idiot, der so naiv war zu denken, dass alles passt.
Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das nicht.
Kenne deinen Wert. Aus jeder Situation sollte man etwas mitnehmen und ich habe dazu gelernt.
Unterm Strich ist es so, dass die mich verloren haben, nicht umgekehrt.
Der Penis bleibt in der Hose
Man fickt seine Vorgesetzten nicht. Ich habe das jetzt schon ein paarmal gemacht und es ist immer wieder scheiße gelaufen. Selbst eine Ex-Chefin / Ex-Affäre / Ex-Freundin, wie man es halt nennen möchte, meinte neulich erst zu mir:
Wieso Eric, wieso vögelst du immer deine Chefinnen? Lass das doch bleiben.
Ich musste lachen, als sie mir die Sprachnachricht geschickt hat, schließlich ging es noch nie von mir aus, ich habe mich immer nur drauf eingelassen. Klingt wie eine Ausrede, ist es letztendlich auch und damit sind wir wieder beim Thema: Kennen deinen Wert.
Aktuell merke ich das in meinem Nebenjob an der Tankstelle. Ich flirte und baggere gerne, nennt es Wert prüfen oder wie auch immer. Aus ein bisschen Schäkern wird Sex, aus Sex eine Beziehung und aus der Beziehung Scheiße. Und warum? Weil ich meinen Wert prüfe? Ich kenne meinen Wert. Ich brauche keine Bestätigung von außerhalb und vor allem muss der Penis in der Hose bleiben.
Voll abgeschweift
Ich bin wieder total abgeschweift. Eigentlich wollte ich in dem Beitrag auf mein neues Tattoo eingehen, denn ich habe mir vier Buchstaben unter meine Schlüssel stechen lassen.
Ich wurde gefragt, wieso die Punkte zwischen den Buchstaben sind. Die Antwort ist ganz einfach: Es hat nichts mit Hoffnung zu tun. Ich wollte mein altes Tattoo bekräftigen, mich selbst daran erinnern, dass ich schon Schlimmeres durchgemacht habe.
Vielleicht ist da ein Funken Hoffnung drin. Hoffnung, dass ich nie wieder in so dumme Situationen komme. Dass ich mir einfach nicht mehr selbst wehtue, obwohl ich es von Anfang an besser weiß.
Und wenn ich abermals lachend in die Kreissäge renne, dann ist es die Erinnerung dran, dass jeder Schmerz vergeht:
Hold On Pain Ends