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Entwicklung statt Tradition: Warum ich mich gegen unglückliche Beziehungen entschied

Welche Traditionen deiner Eltern hast du nicht übernommen?

Traditionen spielen in unserem Leben eine bedeutende Rolle. Sie sind oft das Fundament, auf dem unsere Werte und Verhaltensmuster aufbauen. Doch manchmal entscheiden wir uns bewusst dagegen, bestimmte Traditionen unserer Eltern zu übernehmen. In diesem Blogbeitrag möchte ich über eine solche Tradition sprechen, die ich bewusst nicht übernommen habe – die Tradition, Beziehungen trotz Unstimmigkeiten aufrechtzuerhalten.

Beziehungsdynamik meiner Eltern

In meiner Kindheit habe ich hautnah miterlebt, wie sich meine Eltern trotz anhaltender Konflikte und Unstimmigkeiten nicht voneinander trennten. Sie hielten an ihrer Beziehung fest, auch wenn es offensichtlich nicht mehr harmonisch zwischen ihnen lief. Diese Entscheidung beeinflusste nicht nur ihr eigenes Glück, sondern prägte auch meine Vorstellung von Beziehungen.

Meine eigene Herangehensweise an Beziehungen

Als ich älter wurde und mich in eigenen Beziehungen befand, begann ich zu erkennen, dass die Tradition meiner Eltern nicht zwangsläufig die gesündeste Herangehensweise war. Ich bemerkte, dass ich mich selbst in Beziehungen verstrickte, die unglücklich waren, einfach weil ich es gewohnt war, Unstimmigkeiten auszusitzen und nicht loszulassen.

Erkenntnis und Veränderung

Eines Tages stellte meine Mutter mir eine Frage, die mich zum Nachdenken brachte: “Wieso bist du so gut zu deinen Partnerinnen?” Ich erkannte, dass ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus gelernt hatte. Ich wollte nicht dasselbe Muster wiederholen, das ich bei meinen Eltern gesehen hatte. Trennungen waren zwar schmerzhaft, aber ich begriff, dass es manchmal notwendig ist, um persönliches Wachstum und Glück zu ermöglichen.

Herausforderung des Loslassens

Dennoch war das Loslassen für mich keine leichte Aufgabe. Trennungen haben mich immer stark belastet und mich mit Zweifeln über meine Entscheidungen konfrontiert. Aber im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass es in Ordnung ist, eine Beziehung zu beenden, wenn sie nicht mehr gesund ist. Es ist keine Schande, sondern eine notwendige Handlung, um sowohl mir selbst als auch meinem Partner die Chance auf ein erfülltes Leben zu ermöglichen.

Bedeutung der Reflexion

Die Frage nach den nicht übernommenen Traditionen meiner Eltern hat mir geholfen, meine Beziehungsmuster zu hinterfragen und zu verändern. Die Reflexion über meine Entscheidungen hat mich dazu gebracht, bewusster und respektvoller mit meinen eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen meiner Partnerinnen umzugehen.

Persönliche Entwicklung

Insgesamt kann ich sagen, dass die Entscheidung, bestimmte Traditionen meiner Eltern nicht zu übernehmen, mich auf eine Reise der persönlichen Entwicklung geführt hat. Die Tradition, Beziehungen ungeachtet der Umstände aufrechtzuerhalten, habe ich bewusst hinter mir gelassen. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auf sich selbst zu hören und mutige Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie schmerzhaft sein mögen. Indem ich meine eigenen Wege in Bezug auf Beziehungen gehe, gestalte ich meine eigene Zukunft und schaffe Raum für echtes Glück und Wachstum.

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2 Kommentar

  1. David 10. August 2023

    Sehr guter Beitrag, vielen Dank. Aber komplizierte Kiste. Ich handhabe es eigentlich seit jeher so wie du – oder handhabte es so, Präteritum. Wobei meine Eltern sich nie derart verzankten, dass eine Trennung besser gewesen wäre, hier also weniger als “traditioneller Lerneffekt” taugen. Ich habe mir meine negativen Beispiele für unnötig in die Länge gezogene Beziehungen eher in der Umgebung geholt. Führte dann dazu, dass ich eben auch bevorzugte lieber schnell einen Schlussstrich zu ziehen. Fuhr ich auch gut mit bis ich 40 wurde und mich fragte, warum “alle” in meinem Alter Eheerfahrung und Kinder haben, nur ich habe nichts davon, dafür aber eine Vita mit über einem Dutzend Ex-Freundinnen. Was ich damit sagen will: Irgendwann merkte ich für mich, dass mein ach wie toller Weg so toll auch nicht ist. Klar, einer desaströsen Beziehung muss man entfliehen und ich bereue auch keine einzige der Dutzend Trennungen. Aber gut, dafür musst eich 40 werden, um das zu erkennen, ist eine Beziehung nur dann, wenn es regelmäßig zäh wird und man sich dennoch nicht trennt. Ein Himmel voller Trompeten ist eher was für Kurzfristigkeit. Aber ja, es bleibt ein Balanceakt, letztlich. Grundgütige Grüße!

    • Eric 10. August 2023 — Author

      Danke für deinen Kommentar :)

      Unstimmigkeiten und Streit gehören dazu und ich bin auch der Letzte der gleich hinschmeißt, wenns jedoch jedoch einseitig ist und die Balance eben komplett fehlt, dann ist es wohl besser zu gehen – statt einfach, der Kinder willen oder was auch immer, dran fest zu halten.

      Klingt jetzt total schnulzig, aber: “Irgendwann merkt man, wieso es bei allen anderen nicht funktioniert hat.”

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