Es ist schwer, nach einer Trennung wieder auf die Beine zu kommen. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. In jeder meiner Beziehungen dachte ich, dass es dieses Mal klappen würde. Ich war überzeugt, dass mein Verhalten richtig war und dass mich irgendwann jemand so lieben würde, wie ich bin. Doch im Laufe der Zeit habe ich erkannt, dass Kommunikation der Schlüssel zu jeder erfolgreichen Beziehung ist. Man muss sich den Problemen stellen und sie sachlich und bestimmt aufarbeiten. Davon zu laufen und immer wieder neu zu beginnen, führt nur dazu, dass man früher oder später an denselben Punkt gelangt und sich alles wiederholt.
In der Vergangenheit habe ich oft gehofft, dass mich jemand rettet. Doch inzwischen weiß ich, dass ich mich nur selbst retten kann. Es ist mein Leben, und ich sollte meine Entscheidungen nicht von anderen abhängig machen. Wir alle haben nur dieses eine Leben, also sollten wir jeden Tag das Beste daraus machen.
Ein Großteil meiner Vergangenheit bestand darin, meinen Ex-Partnerinnen nachzutrauern und zu verstehen, was schiefgelaufen ist. Heute weiß ich, dass nichts wirklich falsch gelaufen ist. Ich war einfach noch nicht bereit für eine erwachsene Beziehung. Die Hoffnung, dass mich jemand retten würde, war eine große Last für mein Gegenüber. Ich kann meine Probleme nicht auf jemand anderen abwälzen und darauf hoffen, dass alles auf magische Weise wieder gut wird.
Warum habe ich also immer getrauert? Warum hat es mich immer wieder so niedergeschlagen, wenn ich plötzlich allein war? Man trennt sich schließlich aus Gründen. Wenn es nur Kleinigkeiten waren, die zum Ende geführt haben, dann hätte die Beziehung sowieso keine großen Probleme überstanden. Rückblickend bin ich froh, dass es oft zu einem schnellen Ende gekommen ist. Angenommen, es wäre wirklich etwas Schwerwiegendes passiert, dann wäre die Trennung doch deutlich schmerzhafter gewesen.
Ich habe nicht viele Freunde, aber die, die ich habe, sind sehr gute und langjährige Freunde. Manche von ihnen sehe ich wochen-, monate- oder sogar jahrelang nicht, und trotzdem setzen wir genau dort wieder an, wo wir aufgehört haben. Völlig vorurteilsfrei. Wenn meine Freundschaften so lange halten, warum hat es dann in den Beziehungen nie geklappt? Der wesentliche Unterschied zwischen Freundschaft und Beziehung ist für mich die Intimität. Dabei habe ich Intimität immer falsch gedeutet. Ich dachte, intim zu sein bedeutet, miteinander zu schlafen, und habe es auf das Körperliche reduziert. Das war der Fehler, den ich nach bald zwei Jahren Fernbeziehung verstanden habe.
Intimität bedeutet nicht, dass man miteinander schläft. Es bedeutet, sich seinem Gegenüber auf einer Ebene zu öffnen, wie man es bei anderen nie tun würde. Intimität bedeutet, man selbst sein zu können und über alles zu sprechen. Es ist erstaunlich, dass ich zu einer Frau am anderen Ende der Welt eine viel intimere und intensivere Beziehung pflege als mit all meinen Freundinnen zuvor. Natürlich schlafen wir miteinander, aber es steht nicht im Mittelpunkt. Gerade dadurch, dass wir uns so unregelmäßig sehen und wir verhältnismäßig geringen körperlichen Kontakt haben, bleibt uns tatsächlich nichts anderes übrig, als auf einer höheren Ebene miteinander intim zu sein.
Das bedeutet, Verständnis für seinen Gegenüber zu haben, da zu sein, so gut es geht, zuzuhören und seinen Standpunkt klarzumachen, ohne Angst zu haben, dass es gleich in die Brüche geht.
Diese Beziehung hat mir gezeigt, woran es bisher gescheitert ist. Rückblickend betrachtet ist jede Tragödie mit etwas Abstand eine Komödie. Vielleicht liest du das hier gerade und machst selbst eine Trennung durch und fragst dich, woran es gescheitert ist. Aber sei dir bewusst, dass irgendwann der oder die Richtige kommt und alles, was bis dato so schwer schien, wird auf einmal unglaublich leicht.
Wie Oscar Wilde einst sagte: „Am Ende wird alles gut und ist es nicht gut, ist es nicht das Ende.“
Für weitere Einblicke in das Thema Trennung und persönliche Entwicklung, schau doch mal in meine älteren Beiträge:
- Wie man mit Trennungsschmerz umgeht
- Selbstfürsorge als Therapieersatz
- In Krisen Stärke gewinnen
- Durch schmerzhafte Erfahrungen wachsen
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