Hältst du manchmal an einer alten Wut fest? Irgendeiner Sache, die dir immer wieder in den Kopf schießt, als würde dein Gehirn sagen: „Hey, lass uns das noch mal durchkauen!“ Ja? Willkommen im Club. Groll ist wie dieser eine Gast auf deiner Party, der nicht gehen will. Am Anfang merkst du es nicht, aber irgendwann raubt er dir die Luft – und vor allem deine gute Laune.
Woher kommt dieser Groll überhaupt?
Groll entsteht, wenn jemand etwas tut oder sagt, was uns verletzt, enttäuscht oder unfair vorkommt. Es kann sich um eine Kleinigkeit handeln, wie ein unbedachter Kommentar, oder etwas Schwerwiegendes, wie Verrat. Und was machen wir? Statt den Mist loszulassen, tragen wir ihn mit uns herum. Groll ist wie eine Giftpflanze, die du selbst gießt, aber erwartest, dass der andere krank wird. Das Problem ist: Sie wächst nur in deinem Garten.
Was macht Groll mit uns?
Kurz gesagt: Nichts Gutes. Groll beeinflusst deine Stimmung, deine Beziehungen und letztlich deine Gesundheit. Wenn du ständig wütend oder enttäuscht bist, schadet das vor allem dir selbst. Bluthochdruck, schlechter Schlaf und ein dauerhaft mieses Gefühl – das sind die Belohnungen, die Groll dir schenkt. Großartig, oder? Es ist, als würdest du eine Tasche voller Steine den ganzen Tag mit dir herumschleppen, obwohl niemand dich dazu zwingt.
Warum fällt es so schwer, loszulassen?
Das liegt oft daran, dass wir Groll mit Gerechtigkeit verwechseln. „Wenn ich loslasse, gewinnt der andere!“ Aber weißt du was? Der andere lebt sein Leben, ohne auch nur eine Sekunde an dich zu denken, während du dich weiterhin mit deinem Ärger quälst. Also, wer gewinnt hier wirklich?
Wie du Groll loslassen kannst – ohne dabei deine Würde zu verlieren
- Erkenne den Groll an. Sag dir: „Ja, ich bin wütend. Das hat mich verletzt.“ Du musst nicht so tun, als wäre alles okay, wenn es das nicht ist. Aber erkenne auch, dass du die Wahl hast, wie lange du diese Wut mit dir herumträgst.
- Verändere deinen Blickwinkel. Vielleicht war der andere nicht böse, sondern nur gedankenlos. Vielleicht hatte er oder sie einen schlechten Tag. Das bedeutet nicht, dass du die Verletzung entschuldigen musst, aber es hilft, die Sache zu relativieren.
- Sprich es aus. Manchmal reicht es schon, dem anderen zu sagen, wie du dich fühlst. Ohne Vorwürfe, ohne Drama. „Hey, das hat mich verletzt.“ Manchmal ist der andere völlig ahnungslos, was er angerichtet hat.
- Lass es los. Klingt einfacher, als es ist, ich weiß. Aber stell dir vor, wie es wäre, wenn du diese Last nicht mehr tragen müsstest. Du machst das nicht für den anderen – du machst das für dich.
- Such dir Hilfe, wenn’s nicht klappt. Wenn der Groll tief sitzt und sich nicht abschütteln lässt, rede mit jemandem. Ein Therapeut, Coach oder einfach ein guter Freund kann helfen, neue Perspektiven zu finden.
Warum das alles?
Weil du es wert bist. Groll hält dich gefangen, während die Welt weiterzieht. Loszulassen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Es zeigt, dass du deinen Frieden wichtiger nimmst als das Bedürfnis, recht zu behalten. Und am Ende des Tages: Wer hat mehr davon – der, der frei ist, oder der, der immer noch grummelt?