Meska's Blog

From Darkness to Light: Thought Transformation since 2013

100h Fasten – Tag 3 ohne Döner

Sonntagabend.
Ich sitze wieder zu Hause, der Schlepper steht, das Auto ist abgeholt – und ich bin komplett leer. Also körperlich. Geistig? Da passiert grad was ganz anderes. Ich bin hellwach, klar im Kopf, fast schon euphorisch. Und das, obwohl ich seit Donnerstagabend um 18:15 Uhr keine feste Nahrung mehr zu mir genommen habe.

Man könnte meinen, nach 60+ Stunden ohne Essen wäre ich ein sabbernder Zombie hinterm Steuer – aber das Gegenteil war der Fall. Ich war fokussiert, konzentriert, irgendwie… im Tunnel. Keine Müdigkeit. Kein Sekundenschlaf. Nur ich, der Schlepper, der Verkehr – und ein glasklarer Kopf.

Der Geist läuft, der Körper zieht nach

Okay, ehrlich: Die Beine sind durch. Nach 10 Stunden Sitzen und Fahren fühl ich mich wie ein ausgeleiertes Gummiband. Ich merk, dass mein Körper auf Sparflamme läuft – aber das Hirn? Das hätte Bock, weiterzumachen. Lesen. Schreiben. Planen. Irgendwas. Fast so, als wäre da ein Schalter umgelegt worden. Und das überrascht mich selbst am meisten.

Ich hatte mich auf Müdigkeit eingestellt. Auf Konzentrationsprobleme. Auf Gereiztheit. Stattdessen kam ein mentaler Flow, wie ich ihn selten hatte – als wäre das Fasten ein Reinigungsprogramm fürs Hirn.

Der Döner-Moment

Klar, der Tag war nicht ohne Versuchung. Irgendwo zwischen Kilometer 237 und 238 kam dieser Gedanke: Boah, jetzt ein Döner das wär’s. So richtig mit allem. Warm, fettig, mit scharfer Soße. Ich hab ihn fast gerochen. Ich hab sogar kurz überlegt, ob’s moralisch vertretbar wäre, wenn ich einfach… aber nein.

Ich bin weitergefahren. Kein Anhalten. Kein Ausweichen. Kein Nachgeben.

Und genau da, in diesem Moment, wurde mir klar: Ich mach das nicht, um mir irgendwas zu beweisen. Ich mach das, um mir zu zeigen, dass ich nicht mehr jeden Impuls nachgeben muss.

Dienstag: Der Döner meines Lebens

Jetzt läuft der Countdown. Noch knapp zwei Tage – und am Dienstag, gegen 17 Uhr, ist es soweit. Fastenende. Wiedereinstieg. Döner.
Nicht irgendeiner. Der eine. Der Besondere.
Der, auf den ich über 100 Stunden gewartet habe.
Der, den ich mit einer Mischung aus Stolz, Hunger und purer Lebensfreude genießen werde.

Allein die Vorstellung davon ist gerade ein mentaler Energieschub. Der Gedanke daran motiviert mich mehr als jeder Motivationsspruch auf Instagram.

Fazit Tag 3:
Mein Körper ist langsam müde, mein Geist will noch tanzen. Ich bin fokussierter als je zuvor – und ich freu mich auf das Ziel. Nicht, weil ich’s nicht aushalte. Sondern weil ich gelernt hab, dass man manchmal erst auf alles verzichtet haben muss, um etwas wirklich zu genießen.

Und wenn das alles vorbei ist, dann ess ich diesen Döner – bewusst, mit Genuss, und mit einem verdammt breiten Grinsen im Gesicht.

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